Wolken sind unbeeinflusst von kosmischer Strahlung

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Der Einfluss kosmischer Strahlung auf die Wolkenbildung ist vor allem für die Klimaforschung interessant. 70 Forscher aus dem Schweizer Meyrin wollen nun herausfinden, wie Wolken das Klima beeinflussen, wie sie überhaupt entstehen und wer daran beteiligt ist.

Die Forscher sehen dazu in eine Tonne, die neben dem Teilchenbeschleuniger CERN steht. Das Experiment, das seit vier Jahren läuft, wird als „Cosmics Leaving OUtdoor Droplets“, kurz „Cloud“ bezeichnet und soll untersuchen, ob kosmische Strahlung in der Atmosphäre Wolken entstehen lässt.

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Eigil Friis-Christensen und Henrik Svensmark, Forscher aus Dänemark, hatten bereits im Jahre 1997 die Theorie der sogenannten Kosmosklimatologie auf- und vorgestellt. Sie sehen einen Zusammenhang zwischen kosmischen Strahlen und der Bildung von Wolken in der Atmosphäre der Erde. Sie wiesen auch auf einen möglichen Einfluss der Sonnenaktivität auf die kosmische Strahlung hin.

Würde es stimmen, dass die Sonnenaktivität die Wolkenmenge auf der Erde bestimmt, dann wäre das ein entscheidender Faktor für das Klimageschehen auf der Erde. Mehr Wolken würden demnach bedeuten, dass mehr Sonnenstrahlung reflektiert wird, dadurch würde es auf der Erde eher kühler werden. Falls aber eine geschlossene Wolkendecke herrscht, wird die Wärmestrahlung von der Oberfläche der Erde nicht ungehindert in den Weltraum gelangen und sie wird zur Erdoberfläche zurückgeworfen. Das wieder bedeutet, dass es wärmer wird. Die Untersuchungen ergaben, dass der kühlende Effekt der Wolken den wärmenden überwiegt.

Die übergrosse Tonne am CERN soll auch darüber Aufschluss geben, wie Wolken in der Atmosphäre der Erde überhaupt entstehen. Daher werden in der Tonne die Geburtssekunden von Wolken simuliert, indem die einzelnen Bestandteile der Luft und ihre Reaktionen beobachtet werden und durch den Teilchenbeschleuniger künstlich hergestellte kosmische Strahlung in die Kammer geleitet werden.

Schwefelsäurepartikel spielen bei der Bildung von Wolken eine große Rolle, aber Schwefelsäure allein genügt nicht. An diese Partikel lagern sich Wassermoleküle an und es entstehen Wolken. Was aber löst die Entstehung der Schwefelsäurepartikel auslöst? Es könnte kosmische Strahlung sein, die aus dem All kommt und Moleküle in der Luft ionisiert, die Schwefelsäure anziehen und dadurch bilden sich Partikel. Mittlerweile aber konnte in jüngsten Studien gezeigt werden, dass Amine ein Art Klebstoff für die Schwefelsäure sind, im Gegensatz zu der ionisierenden Strahlung aus dem All.

Bei dieser Studie jedoch können nur Aussagen über die Prozessen in bodennahen Schichten bis zwei Kilometer Höhe getroffen werden, da es in diesen Luftschichten Amine gibt, die aus der Viehzucht, der Landwirtschaft aber auch von organischen Prozessen über den Meeren stammen. Wolken entstehen aber auch in Schichten bis zu elf Kilometer Höhe. Da es dort wesentlich weniger Amine gibt, müssen die Prozesse, die in diesen höheren Luftschichten zur Wolkenbildung führen, weiter erforscht werden, da die kosmische Strahlung dort sicher eine größere Rolle spielt als in den unteren Schichten.

Nun muss auch außerhalb der Tonne weiter geforscht werden, woher die vielen Amine, die nicht aus natürlichen Prozessen entstehen, wirklich herkommen.

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