Wie entsorgt man abgelaufene Medikamente?

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Abeglaufene Medikamente gehören entsorgt. Richtig entsorgt! Viele Leute wissen aber nicht genau, wohin mit den alten Pillen und deshalb landen viele davon .und andere Arzneien in der Toilette. Das hat dramatische Folgen für die Umwelt. Experten erklärten nun, wie man es richtig macht.

In Deutschland kann man sie zum Glück in den Restmüll geben. Der Restmüll wird seit dem 1. Juni 2005 erst verbrannt, bevor die Reste auf Deponien gelagert werden. Niemals aber sollen Tropfen, Tabletten oder Pflaster in der Toilette landen.

Die meisten Leute wissen auch nicht, dass alleine schon durch die Einnahme von Medikamenten Spurenstoffe in den Wasserkreislauf gelangen, da der menschliche Körper die meisten Wirkstoffe nicht vollständig abbaut. Über den Urin werden sie direkt oder als Abbauprodukt ausgeschieden und gelangen in Kläranlagen. Auch dort können viele Stoffe nicht abgebaut werden und diese wandern also weiter in Flüsse und Seen. Über die Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft werden die Wirkstoffe auch in die Böden eingebracht.

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Mehr als 150 Wirkstoffe wurden in nahezu allen Gewässern Deutschlands nachgewiesen und ein Großteil davon stammt aus Privathaushalten. Diese falsche Medikamentenentsorgung ist ein immenses Umweltproblem und belastet zunehmend das Grund- und sogar das Trinkwasser. Diese Substanzen können der Tier- und Pflanzenwelt gefährlich werden. So können Hormonreste der Antibabypille nachweislich zur Verweiblichung männlicher Fische beitragen. Auch nicht abbaubare Röntgenkontrastmittel und über Jahre stabile Antibiotika wie Chinolone sind im Wasser zu finden. Die Wirkstoffe können sich dort und im Boden im Laufe der Zeit anreichern. Irgendwann ist das Puffersystem des jeweiligen Ökosystems erschöpft.

Bei Betäubungsmitteln, insbesondere dem starken Opioid Fentanyl, das mitunter in Schmerzpflastern enthalten ist, ist besondere Vorsicht bei der Entsorgung geboten. Laut Europäischer Arzneimittel-Agentur und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind mehrere Kinder ums Leben gekommen, unter anderem, weil Pflaster falsch entsorgt wurden. Herstellerfirmen empfehlen, dass gebrauchte Pflaster unbedingt so zusammengefaltet werden sollten, dass die Klebeflächen aufeinander haften. Danach müssten die Pflaster sicher entsorgt werden.

Nicht in die Restmülltonne gehören zudem Krebsmedikamente (Zytostatika) sowie bestimmte Hormonpräparate und Virustatika (virushemmende Medikamente). Diese müssen extra entsorgt werden. Verbraucher, Apotheker oder Ärzte sollten dabei um Rat fragen, wie diese Mittel zu entsorgen sind, falls es nicht auf dem Beipackzettel vermerkt ist. Apotheken sind rechtlich nicht mehr zur Rücknahme alter Medikamente verpflichtet.

Wie aber ist es in Thailand? Da gibt es keine Restmülltonne und auch keine extra Medikamententonne. Am Besten in diesem Fall einen Arzt des Vertrauens danach fragen.

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