Wie der Herr so der Hund…

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Man sagt nicht umsonst, dass sich Hunde und Herrchen (oder Frauchen) immer ähnlicher werden, je länger sie zusammen sind. Meist aber sucht man sich wahrscheinlich seinen vierbeinigen Mitbewohner unbewusst so aus, dass er zu einem passt.

Aber auch die Haustiere werden mit der Zeit ihrem menschlichen Mitbewohner immer ähnlicher.

Nun haben kluge Wissenschaftler in Japan bei Experimenten mit 25 Hunden – Zuchthunden aber auch Mischlingen – herausgefunden, dass Gähnen auch auf Hunde ansteckend wirkt und nicht nur auf Menschen. Allerdings reagieren sie auf das Gähnen ihrer Besitzer viel stärker, als auf das anderer Menschen.

Hunde und Katzen sind durchaus starker Emotionen fähig – wie man hier an Emma (Hund) und Elisabeth (Katze) sieht.
Hunde und Katzen sind durchaus starker Emotionen fähig – wie man hier an Emma (Hund) und Elisabeth (Katze) sieht.

Soweit ist alles klar, nur die Wissenschaftler wissen den Grund dafür noch nicht. Bei den Affen sind sie sich bereits sicher, dass ansteckendes Gähnen dazu dient, um Gruppenaktivitäten besser zu synchronisieren. Das könnte auch bei Hunden, des Menschen besten Freund, zutreffen, meinen die Wissenschaftler. Hunde wollen vielleicht auch – wie die Affen – eine emotionale Verbundenheit ihrem Besitzer gegenüber ausdrücken, indem sie sich vom Gähnen desselben anstecken lassen. Allerdings weiß man noch immer nicht, ob die Hunde diese Angewohnheit bereits vor ihrer Domestizierung hatten. Ist ja auch schwierig, dies nachzuprüfen, oder?

Die Wissenschaftler jedenfalls behaupten, dass das ansteckende Gähnen bei Hunden ähnliche Emotionen aufweist wie bei Menschen. Sie glauben damit eine umstrittene alternative Erklärung für das Verhalten des Haustiers gefunden zu habe. Hunde gähnen auch spontan bei Stress oder wenn sie Angst haben, deshalb könnten solch emotionalen Gefühle auch beim nachahmenden Gähnen eine Rolle spielen, doch ergaben Messungen, dass dabei kein beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag, wie beim Stress, auftrat.

Die Tiere, die am Experiment teilnahmen waren bis zu 11 Jahre alt und wohnten bei ihren Besitzern. Dort, in ihrer gewohnten Umgebung setzten sich abwechselnd die Besitzer oder fremde Personen vor die Hunde und gähnten ihnen etwas vor. Die Hunde waren klug genug zu erkennen, wann das Gähnen echt oder vorgetäuscht war – und meist gähnten sie nur, wenn es ihr Besitzer getan hatte. Daran erkenne man die emotionale Beziehung zwischen den beiden, sagen die Wissenschaftler. Bei ihren Artgenossen verweigern sie nämlich die Nachahmung.

Bei meinen Hunden kann ich so etwas auch beobachten. Diese Beobachtungen beschränken sich allerdings nicht nur aufs Gähnen, sondern auch, wenn ich meiner Edeltraud mit gespitztem Mund einen lauten Schmatzer zuwerfe. Das will sie dann nachahmen und meine Freunde sind immer alle begeistert, wenn ich ihnen das vorführe. Bei meinen Katzen ist es dasselbe, die ‚schmatzen’ mich zwar nicht an, blinzeln allerdings mit den Augen zurück, wenn ich es ihnen vormache – und sie gähnen mich auch an. Ob dies aus Nachahmung oder purer Langeweile für meine Sperenzchen geschieht, könnten die Wissenschaftler ja bei ihrem nächsten Experiment erforschen. Oder sie sollen das glauben, was ich schon lange weiß: dass Hunde und Katzen den Intelligenzquotienten eines drei- bis vierjährigen Kindes aufweisen – und manchmal sogar viel intelligenter sind als so manche Menschen!

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