Weltpoliotag fand am am 24.Oktober 2014

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Neue Infektionsrisiken in Afrika und Asien

Mit mehr als einer Millionen Impf-Helfern und dem Ziel, 80 Millionen Kinder in vier Tagen gegen Kinderlähmung zu impfen, hat in diesen Tagen in 23 Staaten Afrikas vom Senegal bis zum Sudan die größte jemals durchgeführte Impfaktion stattgefunden.

Die Mitglieder der Anti-Polio-Allianz – Weltgesundheitsorganisation WHO, Rotary International, UN-Kinderhilfswerk UNICEF und der US-Gesundheitsbehörde CDC – reagieren damit auf kürzlich wieder aufgeflammte Polio-Epidemien in verschiedenen Regionen Afrikas, die den endgültigen Sieg über die Kinderlähmung noch verzögern, aber nach dem festen Willen der Weltgemeinschaft nicht aufhalten können.

Ein Aufruf an die ganze Welt. (Foto: Rotary International)
Ein Aufruf an die ganze Welt. (Foto: Rotary International)

Am Weltpolio-Tag am 24. Oktober – in Erinnerung an den Geburtstag des amerikanischen Forschers Jonas Salk (1914-1995), der die Schutzimpfung gegen Polio entwickelte – wurde mit Informationsständen u.a. in Berlin und Frankfurt/Main daran erinnert, dass auch in Deutschland bislang nur ein ausreichender Impfschutz Polio-Infektionen vermeiden kann. Gerade in Mitteleuropa, wo die Kinderlähmung schon seit Jahrzehnten keine reale Bedrohung mehr darstellt, ist das Bewusstsein für Infektionsrisiken verschwunden. Polio-Viren können jedoch ungehindert importiert werden. Wirksamer Schutz wird erst gegeben sein, wenn das Polio-Virus weltweit ausgerottet sein wird. Deshalb sollen in weiteren Impfkampagnen in den verbliebenen polio-endemischen sechs Ländern (Nigeria, Indien, Pakistan, Niger, Afghanistan und Ägypten) bis Ende 2015 alle Kinder immunisiert werden, sodass keine Neuinfektionen mehr auftreten und der dreijährige Zertifizierungsprozess anlaufen kann. Erst danach wird die Welt wirklich frei von Polio sein.

Den Grundstein für den absehbaren Erfolg legte Rotary International, die älteste Service-Organisation der Welt, bereits 1979 mit einer ersten flächendeckenden Impfkampagne für sechs Millionen Kinder auf den Philippinen. Hier wurde der Nachweis erbracht, dass durch konsequente Massenimpfungen eines der aggressivsten Viren tatsächlich eingedämmt werden kann. Der Erfolg auf den Philippinen führte dazu, dass die Weltgesundheitsorganisation 1988 die Initiative von Rotary International aufgriff und die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft mit UNICEF und CDC anregte. Die Bilanz der seither durchgeführten Impfkampagnen: Seit 1988 ging die Zahl der Neuinfektionen von 350.000 in 125 Ländern pro Jahr auf wenige hundert Fälle in noch sechs Ländern zurück.

Rotary International ist mit 31.250 Clubs in 166 Ländern eine weltanschaulich nicht gebundene, überparteiliche Vereinigung von rund 1,2 Millionen Männern und Frauen aus allen Berufen, die sich für humanitäre Hilfe und Völkerverständigung einsetzen. Zu den Tätigkeits-schwerpunkten gehören neben der PolioPlus-Kampagne zur Ausrottung der Kinderlähmung auch das weltweit größte private Stipendien-Programm.

Nähere Informationen: Past-Gov. Hans Pfarr, PolioPlus-Partners Koordinator, Tel. 07431/4200, [email protected]

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