Schweizer Forscher der Universität Zürich fanden in der Nordschweiz in Bohrkernen aus dem Mittleren Trias stammende fossile Pollenkörner, die wahrscheinlich 240 Millionen Jahre alt sind. Pollenkörner sind klein und robust und können deswegen leichter versteinern als Blüten oder Blätter.
Bereits vor 9 Jahren hatten die Wissenschaftler ähnliche fossile Pollen in Bohrkernen aus der Barentssee, 3000 Kilometer weiter nördlich, gefunden. Im Mittleren Trias lagen sowohl die Barentssee als auch die Schweiz in den Subtropen. Dieser Schweizer Raum war sehr viel trockener als die Region um die heutige Barentssee.
Blütenpflanzen gibt es seit mehr als 100 Millionen Jahren, früher als man bislang vermutete. Pollenkörper können, wie bereits bewiesen, Jahrmillionen überdauern, wenn sie gut in der Erde eingeschlossen sind. Die ältesten Funde fossiler Pollen stammten bisher aus der frühen Kreidezeit vor etwa 140 Millionen Jahren. Dieser Fund allerdings zeige, dass Blütenpflanzen bereits verschiedene ökologische Räume besiedelt hatten, meinen die Forscher. Die Pollenstruktur deute darauf hin, dass die Pflanzen von Insekten befruchtet wurden, am wahrscheinlichsten von Käfern.
Aus mittlerweile heute ausgestorbenen Pflanzen entwickelten sich Blütenpflanzen, die mit Koniferen, Farnkraut oder Palmenfarnen verwandt waren. Allerdings ist noch immer nicht bekannt, zu welchem Zeitpunkt dies geschah. Die Wissenschaftler hoffen, mit ihren neuen Funden auch die Zweifler unter den Experten davon überzeugen zu können, dass sich Blütenpflanzen schon lange vor Beginn der Kreidezeit entwickelt haben.