Der neue Weltrisikobericht 2013 zeigt deutlich, dass schlechtes Gesundheitsniveau und schlechte medizinische Versorgung eines Staates die Verwundbarkeit durch Naturgewalten erhöhen.
Ozeanien, Südostasien, der südliche Sahel und Zentralamerika sind somit am höchsten Katastrophenrisiko gefährdet. Naturgewalten wie Erdbeben, Hochwasser, Dürre und Wirbelstürme können dort vermehrt und verstärkt auftreten und die Zahl der Opfer erhöht sich dementsprechend.
Der Weltrisikobericht 2013, der in Bonn vom Bündnis „Entwicklung Hilft” vorgestellt wurde, hat in diesem Jahr das Thema Gesundheit zum Schwerpunkt gemacht.
Der Bericht und der Weltrisikoindex werden im Auftrag des Bündnisses seit drei Jahren von der UN-Universität Bonn erstellt. Der Index ermittelt für 173 Länder weltweit das Risiko, Opfer einer Katastrophe als Folge eines Naturereignisses zu werden.
Der Bericht besagt, wie ungleich die Gesundheitschancen weltweit verteilt sind. Das Fehlen einer ausreichend medizinischen Versorgung ist in armen Ländern erschreckend und erhöht dort die Verwundbarkeit gegenüber Naturgefahren, heißt es. Da oft Geld für öffentliche Gesundheitssysteme fehlt, werden Menschenleben aufs Spiel gesetzt. Indien z.B. gibt pro Jahr nicht mehr als 60 US$ pro Person aus, Deutschland im Gegensatz dazu 4.800 US-Dollar pro Kopf. Daher verlaufen auch oft leicht zu vermeidende Krankheiten in armen Ländern häufig tödlich. Speziell in Indien tragen Durchfall und Lungenentzündung für mehr als ein Drittel aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren die Schuld.
Allerdings liegt Indien im Weltrisikoindex in der mittleren Risikoklasse auf Rang 74 von 173 Staaten.
Dafür ist das Risiko für eine Katastrophe im pazifischen Inselstaat Vanuatu am größten, während Malta und Katar mit einem Prozentsatz von 0,61 bzw. 0,10 Prozent das geringste Risiko weltweit haben. Deutschland liegt mit 3,24 Prozent auf Rang 146 und damit in der niedrigsten der fünf Risiko-Klassen,Österreich, die Schweiz und Italien in der Zweitniedrigsten.
Das Konzept des Weltrisikoindex macht eines deutlich bei einem Vergleich zwischen Deutschland und Pakistan. In beiden Ländern haben elf Prozent der Bevölkerung Hochwassergefahr. In Deutschland gab es in diesem Jahr bei den Überschwemmungen acht Tote, in Pakistan hingegen starben bei den Überschwemmungen im Jahre 2010 mehr als 1.700 Menschen. Fazit ist, dass die Stärke und die Wahrscheinlichkeit von Naturereignissen sich nicht verhindern lassen. Jedoch kann die Gesellschaft Maßnahmen ergreifen, damit diese Naturereignisse nicht zur Katastrophe werden.