Der junge Chinese Xiaolian, 22, hat eine Nase auf der Stirn – und er freut sich darüber. Denn als er seine Originalnase durch eine Infektion, die das Knorpelgewebe zerstörte, verloren hatte, züchteten seine Ärzte erfolgreich ein neues Organ.
Xiaolian hatte im Jahr 2012 einen Autounfall, bei dem er sich die Nase verletzte. Er beachtete dies nicht weiter, aber die Wunde entzündete sich und die Infektion breitete sich aus. Die Ärzte konnten die Nase nicht mehr retten, aber sie züchteten ein neues Riechorgan unter der Haut des Patienten. Dafür verwendeten sie als Knorpel Material aus Xiaolians Rippen. Dieses Knorpelgewebe wurde ihm unter die Stirnhaut eingepflanzt und sie formten mittels Knorpelaufbau und Dehnung nach und nach eine komplett neue Nase. Diese Methode, die sich „Tissue Engineering“ nennt, hat den Vorteil, dass das neue Organ vom Immunsystem des Patienten akzeptiert wird.
Bereits vor fast zwanzig Jahren ließ man auf dem Rücken einer Nacktmaus auf diese Art ein menschliches Ohr wachsen.
Im November 2011 schnitten US-Ärzte Knorpel aus dem Brustkorb einer Patientin, die ihr Ohr wegen Krebsbefall verloren hatte, und formten daraus ein Ohr. Danach wurde es ihr unter die Haut des linken Unterarms eingepflanzt und weitere vier Monate später wurde es an die richtige Stelle gesetzt.