Schwerstes Erdbeben seit 80 Jahren in Nepal fordert mehr als 3.400 Todesopfer

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Erschütternd: Jede Stunde werden mehr Tote unter den Trümmern hervorgeholt

Bis jetzt starben mehr als 3.400 Menschen bei dem 7,8 schweren Erdbeben in Nepal am Samstag, den 25. April 2015 um genau 11:56 Ortszeit. Mehr als 4.700 Personen sind als verletzt gemeldet. Es wird aber befürchtet, dass es noch viel mehr Tote geben wird.

Entsetzt stürzten die Menschen in Nepal, dem hauptsächlich betroffenen Gebiet auf die Straßen, viele aber schafften es nicht mehr und ihre Häuser fielen über ihnen zusammen in dem seit 80 Jahren schlimmsten Erdbeben, das der Himalaya-Staat erlebt hat

Besonders schlimm hat es die Menschen in Nepals Hauptstadt Kathmandu getroffen, dort sind von Gebäuden oft nur noch Trümmerhaufen übrig. Zahlreiche alte Häuser und unersetzliche historische Stätten krachten zusammen, denn das Zentrum des Bebens lag nur 80 Kilometer entfernt.

Die Überlebenden sammeln sich überall in den Straßen. Stundenlang harren sie dort aus, verbrachten die Nacht im Freien, zu ängstlich, um in ihre Häuser zurückzukehren. Denn mehrere Stunden lang zittert die Erde weiter – die nepalesischen Seismologen verzeichneten insgesamt mehr als 30 Nachbeben, eines davon hatte eine Stärke von 6,7. Eine Kirche fiel in sich zusammen und begrub die etwa 40 bis 50 Gläubigen, die sich im Inneren befanden, unter sich. Der 62 Meter hohe Dharahara-Turm am Durbar-Platz, ein Unesco-Weltkulturerbe, das noch am Tag zuvor eine beliebte Touristenattraktion war, ist nun eine zusammengebrochene Holzkonstruktionen und ein Schutthaufen. Dutzende Leichen wurden aus seinen Trümmern geborgen.

Kathmandus Einwohner haben die Nacht im Freien verbracht. Keiner wagte sich zurück in die noch stehenden Häuser. Es fehlt an Wasser und Nahrung. Die Kälte, knapp über zehn Grad, und der Regen, der in der Nacht einsetzte, erschwerte die Lage zusätzlich. Es fehlt an allem: Es gibt keinen Strom, die Wasserversorgung funktioniert nicht und es gibt auch kaum etwas zu essen. Helfer arbeiten unentwegt – und ziehen immer mehr Leichen aus den Trümmern. Die Krankenhäuser sind mittlerweile überfüllt und die Menschen werden notdürftig in den Straßen behandelt.

Wer irgendwie kann, packt allerorten mit an und versucht, die Verschütteten zu retten. Doch es fehlt an vielem, unter anderem an schwerem Gerät. So graben manche Helfer mit bloßen Händen. Auch Touristen, die sich gerade in Nepal aufhalten, helfen.

Wie schlimm aber die Situation im Rest des Himalaya-Landes ist, könne derzeit noch niemand sagen, sagen Hilfsorganisationen. Die Kommunikation mit den entlegeneren Regionen des gebirgigen Landes ist extrem schwierig. Die Netze der Mobilbetreiber sind überlastet, das Festnetz funktioniert oft nicht.

Augenzeugen berichteten, dass die Dörfer rund um das Epizentrum 80 Kilometer nordwestlich von Kathmandu fast vollständig zerstört wurden.

International Hilfe ist eingetroffen

Am Sonntag nach dem Beben traf bereits internationale Hilfe ein. Hilfsorganisationen aus den USA, Großbritannien, Indien, Pakistan, Japan und Deutschland und andere Länder haben Experten für die Suche von Verschütteten entsandt. Zelte, Decken, Hygienepakete und auch eine Trinkwasseraufbereitungsanlage wurde nach Nepal transportiert. Trinkwasser wird in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten am dringendsten benötigt. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha gab noch vor seiner Reise zum 26. ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur bekannt, dass seine Regierung Hilfspakete für Nepal vorbereiten.

Die Regierung in Kathmandu hat den Notstand ausgerufen und umgerechnet 4,5 Millionen Euro für die Rettungsmaßnahmen bereitgestellt. Indiens Luftwaffe brachte 43 Tonnen Hilfsgüter und rund 200 Einsatzkräfte in die Region. Die russische Regierung hat ebenfalls angekündigt, 50 Hilfskräfte sowie Technik in die Katastrophenregion zu entsenden.

Lawinen gehen am Mount Everest nieder

Das Erdbeben hatte eine Lawine in 7.000 Metern Höhe am Mount Everest ausgelöst, Auf dem Weg talwärts riss sie immer größere Schneemassen mit sich und traf das Basislager, das mehr als 5.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. 18 Menschen starben, unter ihnen ein Australier, ein Chinese und ein Amerikaner und 22 Menschen wurden verletzt. Teile des weitläufigen Zeltdorfes wurden von den Schneemassen begraben.

Am Sonntag landeten dort mehrere Hubschrauber, um Verletzte zu bergen und nach Überlebenden zu suchen. Zahlreiche Bergsteiger waren am Sonntag immer noch abgeschnitten. Sie harrten oberhalb des Basislagers aus, weil ihr Rückweg verschüttet war. Sie versicherten aber über Satellitentelefon, dass sie noch genügend Vorräte bei sich hätten.

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Death Toll Rises Following Powerful Earthquake In Nepal

Nepal Earthquake

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Die Bilder der Verwüstung.
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