Nun gibt es keinen Zweifel mehr am Absturz des verschollenen Flugzeuges der Malaysia Airlines.
Westlich von Australien fiel die Maschine in den Indischen Ozean. Wieso der Flug aber derart vom Kurs abwich und was vor dem Absturz an Bord geschah, bleibt immer noch ein Rätsel.
Das letzte Signal der Maschine wurde von einer Position westlich von Perth aufgefangen, verkündete Malaysias Regierungschef Najib Razak am 24. März in Kuala Lumpur.
Die Fluggesellschaft Malaysian Airlines informierte zwischenzeitlich die Angehörige der Passagiere des Unglücksflugs per SMS, dass sie nicht mehr mit Überlebenden rechnet.
Daraufhin spielten sich im Hotel Lido in Peking, wo sich seit Tagen Angehörige versammelt hatten, dramatische Szenen ab. Trauer, Verwirrung und Aggressionen folgten auf die Nachricht über den Tod ihrer Angehörigen. Die Verwandten waren vor der Pressekonferenz des malaysischen Ministerpräsidenten Najib Razak in dem Hotel informiert worden, dass die Boeing 777-200 abgestürzt sei. Einige reagierten mit Schreien und lautem Weinen. Manche Menschen schrien, dass dies Mord gewesen sei. Mehrere mussten mit Krankenwagen weggebracht werden.
Najib sagte: „Mit Bedauern und tiefer Betroffenheit muss ich Sie informieren, dass Flug MH370 nach diesen neuen Daten über dem südlichen Indischen Ozean geendet hat.“ Er sagte, dies sei eine abgelegene Region, weit fort von jeder Landemöglichkeit. Er benutzte zwar das Wort „Absturz“ nicht, machte aber klar, dass keine Hoffnung für die Menschen an Bord gebe.“
Dank der neuen Analyse ist es eindeutig, wo das Wrack zu suchen ist. Völlig unklar ist aber nach wie vor, warum die Maschine am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Kurs abwich und warum die Kommunikationssysteme an Bord ausfielen. Die Polizei in Malaysia ermittelt wegen Sabotage, Entführung und Terrorismus. Die Ermittler haben aber auch technische Fehler an Bord nicht ausgeschlossen. Weil die wahrscheinliche Absturzstelle in internationalen Gewässern liegt, wird Malaysia als Heimatstaat des Flugzeugs die weiteren Ermittlungen leiten.
Die neue Analyse stammt von der Satellitenfirma Inmarsat, die die letzten elektronischen Signale der Boeing mit 239 Menschen an Bord aufgefangen hatte. Inmarsat hatte zunächst von Malaysia aus einen möglichen nördlichen und einen südlichen Flugkorridor ausgemacht. Weil keines der Länder entlang dem nördlichen Korridor die Maschine auf Radar entdeckte, konzentrierte sich die Suche seit einer guten Woche bereits auf den Indischen Ozean, wo nun die Crew eines australischen Aufklärungsflugzeugs grüngraues und orangefarbenes Treibgut ausmachte, das zu der Boeing 777-200 gehören könnte. Außerdem werden von dort immer noch Signale des Flugzeuges empfangen.
Mögliche Wrackteile wurden auch erstmals von einem niedrig fliegenden Flugzeug aus gesichtet,
alle anderen Entdeckungen stammten von Satellitenbildern. Insgesamt waren am letzten Montag zehn Flugzeuge im Einsatz, darunter zwei aus China und eines aus Japan.