Erneute Geiselnahme in Paris mit Toten und Verletzten

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9-Januar-2015 Die Kette der offensichtlich gut vorbereiteten, wenn nicht gar miteinander koordinierten Gewaltakte in Paris scheint nicht abzureißen. In dem Ort Dammartin-en-Goële nordöstlich von Paris verschanzten sich die beiden Brüder Chérif, 32, und Said Kouachi, 34, – die „Charlie Hebdo“-Attentäter – nach einer Schießerei mit Elitepolizisten mit einer Geisel in einer kleinen Druckerei.

Noch während die Polizei die Druckerei mit den beiden Attentäter belagerten gab es wieder doppelten Geiselalarm. Ein bis an die Zähne bewaffneter Mann, der am Vortag vermutlich eine Polizistin getötet hatte, in den Supermarkt „Hyper Kosher“ für koschere Lebensmittel am östlichen Stadtrand von Paris. Er nahm 6 Geiseln unter ihnen auch Kinder. Bei dem Täter handelte es sich nach Angaben der Ermittler um den Islamisten Amedy Coulibaly, der nach eigenen Angaben zur Dschihadisten-Gruppe Islamischer Staat (IS) gehört und sich mit den „Charlie Hebdo“-Attentätern abgestimmt hatte. Coulibaly und Chérif Kouachi lernten sich vor mehreren Jahren im Gefängnis kennen.

Die Polizei stürmt den koscheren Supermarkt.
Die Polizei stürmt den koscheren Supermarkt.

Kinder in unmittelbarer Nähe des Geschehens durften ihre Schulen zunächst nicht verlassen, und die Eltern wurden von den Behörden aufgefordert, ihre Kinder nicht abzuholen.

Übrigens hat sich der umstrittene Schriftstellers Michel Houellebecq aus der Seine-Metropole zurückgezogen, dessen islamkritischer Roman „Soumission“ (Unterwerfung) am selben Tag als der Anschlag auf „Charlie Hebdo“ passierte, erschienen war.

Charlie Hebdo-Attentäter bei Polizeizugriff getötet

Nach einer beispiellosen Jagd und Stunden der Angst und des Ausnahmezustands bei denen Schulen evakuiert, Verkehrswege gesperrt und die Medien zu extremster Zurückhaltung aufgefordert wurden,

Amedy Coulibaly wollte ein Blutbad im Supermarkt veranstalten. Er und vier Geisel wurden getötet.
Amedy Coulibaly wollte ein Blutbad im Supermarkt veranstalten. Er und vier Geisel wurden getötet.

töteten Eliteeinheiten in zeitgleichen Einsätzen alle drei Täter. Aber auch vier Geiseln im koscheren Supermarkt wurden dabei getötet. Die Geisel, die von den Angreifer des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ gefangen gehalten wurde, ist frei und unverletzt.

 Die ganze Welt ist besorgt

Der Anschlag auf „Charlie Hebdo“ hat die Weltöffentlichkeit erschreckt. Die Sorge vor terroristischen Attentaten ist wieder gewachsen. Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Andrew Parker, warnte davor, dass Extremisten umfangreiche „Angriffe gegen den Westen“ planen. Frankreichs Premierminister Manuel Valls gab bekannt, dass sich Frankreich im Krieg mit dem Terrorismus befindet aber nicht im Krieg gegen eine Religion.

Beim nächsten Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 12. Februar 2015 wird über den Kampf gegen den Terrorismus beraten werden. In Paris wird für den 18. Januar 2015 ein Ministertreffen geplant, zu dem auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière und US-Justizminister Eric Holder erwartet werden.

Am selben Tag wird es einen Trauermarsch in Paris geben, bei dem der Opfer der islamistischen Anschläge in Paris gedacht wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister de Maizière wollen ebenfalls an der Kundgebung teilnehmen.

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