21 Menschen sterben bei Anschlag auf Nationalmuseum in Tunis

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Unter ihnen befinden sich 17 Touristen

Angreifer in Militäruniformen und mit Kalaschnikows bewaffnet, stürmten am 18. März 2015 das Nationalmuseum von Bardo in der Hauptstadt Tunis. Nach offiziellen Angaben töteten sie bei dem Angriff 19 oder sogar 21 Menschen, darunter 17 Touristen. Angeblich soll unter den Toten auch ein Deutscher sein, dies wurde allerdings offiziell noch nicht bestätigt. Unter den Toten sollen auch ein Polizist, der Busfahrer und die beiden Angreifer sein.

Die Terroristen eröffneten sofort das Feuer auf die Touristen, als diese aus den Bussen stiegen. Als die Menschen in Panik ins Gebäudeinnere flüchteten, folgten ihnen die Angreifer. Mindestens 42 weitere Menschen wurden verletzt. Die meisten Opfer sind Italiener.

AFP Touristen werden aus dem Bardo-Museum evakuiert.
AFP Touristen werden aus dem Bardo-Museum evakuiert.

Eine Angestellte des Museums sagte, dass sie mit mehreren Touristen aus dem Hintereineingang des Gebäudes flüchtete. Eine französische Urlauberin berichtete, dass sie mit zirka 50 anderen Urlaubern in einem der Säle war, als die Schüsse fielen. “Alles haben sich sofort versteckt und gewartet, bis die Polizei uns herausholte.”, sagte sie. An die 40 Menschen wurden von den Terroristen festgehalten, bis die Polizei sie nach über vier Stunden befreien konnte.

Neben dem Museum befindet sich das Parlament, in dem gerade eine Sitzung Antiterror-Gesetz stattfand. Auch dort brach Panik aus und die Menschen drängten sich in der Versammlungshalle zusammen.

Der Anschlag, u dem sich bisher niemand bekannte, trägt die Handschrift radikaler Islamisten. Nunmehr wird nach zwei bis drei möglichen Komplizen gefahndet. Präsident Béji Caïd Essebsi sagte in einer Rede, dass sein Land sich in einem “Krieg gegen den Terrorismus” befindet. Aber “wir werden ohne Gnade und bis zum letzten Atemzug gegen unsere Gegner kämpfen“, sagte er.

Nach dem Attentat demonstrierten am Abend hunderte aufgebrachte Menschen im Zentrum von Tunis.

In Tunesien begann Ende 2010 der sogenannte Arabische Frühling. Im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten aber machte Tunesien jedoch eine politische Entwicklung durch, die international vielfach gewürdigt wurde. Gewalt, Repressionen und Gesetzlosigkeit blieben eigentlich eher Ausnahmeerscheinungen.

Die bewaffnete Separatistenbewegung erhielt dennoch seit der Revolution einen Aufschwung und ist vor allem im Grenzgebiet zu Algerien aktiv. Dutzende Polizisten und Militärs starben bereits bei Zusammenstößen. An die 2.000 bis 3.000 junge Tunesier haben sich in den vergangenen Jahren den Islamisten in Syrien und im Irak angeschlossen.

Der Anschlag bedeutet für Tunesiens Tourismusindustrie nach der Revolution wieder einen großen Rückschlag. Noch am Tag vor dem Anschlag hatte Selma Elloumi Rekik, die tunesische Tourismusministerin, in Italien für ihr Land geworben. Sie sagte: “Tunesien ist ein sicheres Land. Es kann ruhigen Gewissens besucht werden”.

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