Um gezielt gegen Kinderhändler und Kindesmissbrauch vorgehen zu können, wurde dem Human Help Network Thailand (HHNFT), eine private Hilfsorganisation, die seit 2009 in Pattaya etabliert ist, die Hilfe der UNODC Bangkok (Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) und der japanischen Botschaft zuteil.
Diese beiden Einheiten übergaben am 9. Juli 2014 in Bangkok dem HHNFT in Anwesenheit von Samphan Akrapongpanich, Vizedirektor der HHNF, der Direktorin des Human Help Network Thailand, Radchada Chomjinda, Suppaya Maneecharoen, der stellvertretenden Direktorin des Child Protection & Development Centers, Kanchanat Meemanas, dem Direktor des Drop-In Centers, sowie Mitarbeitern und Volontären des HHNFT, einen Minibus. Es handelt sich aber dabei keinesfalls um einen „gewöhnlichen“ Minibus, sondern um einen, der in eine mobile Aufklärungs- und Bildungseinheit umgebaut wurde.
Von Seiten der Spender waren Margaret Akullo, Einsatzleiterin des UNODC Regional Büros, Taishi Akimoto, Leiter der politischen Abteilung der japanischen Botschaft, sowie Junji Ito, der 1. Sekretär des japanischen Justizministeriums anwesend.
Radchada Chomjinda sagte in ihrer Dankesrede, dass Prävention ein wichtiger Teil der vierstufigen Hilfsarbeit des HHNFT ist. „Im Kampf gegen Kinderhandel und Ausbeutung erreichen wir insbesondere arme Kinder und Eltern durch Aktivitäten, bei denen wir sie über die Gefahr und die Vorgehensweise von Menschenhändlern und Kriminellen aufklären, die sich die Menschen in den Slums rund um Pattaya als leichtes Opfer ausgesucht haben.
Die Mobile Unit ist für unsere Sozialarbeiter deshalb eine große, wertvolle Hilfe. Sie beinhaltet eine Bibliothek sowie thematisch wertvolles Medienequipment. Die auch kindgerechten Lehrmaterialien sind wesentlich für die Sensibilisierung von Themen wie Drogen, Kinderhandel und Inzest. Die Mobile Unit dient insbesondere auch als Anlaufstelle für die Menschen, die sehr häufig unter diesen Dingen leiden. Mit dem Bus können wir so Informationen wie auch Unterstützung für diejenigen bereitstellen, die schon unter Gewalt, Misshandlung oder Menschenhandel leiden mussten“.
Sie führte weiter aus: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen, die physisch und mental ausgebeutet wurden, auf der Straße oder unter unmenschlichen Zuständen, wo Drogenhandel, Prostitution und Menschenhandel an der Tagesordnung sind, leben mussten. Wir haben deshalb einen Vier-Schritte Hilfs- und Rehabilitationsprozess ausgearbeitet:
1: Unsere Sozialarbeiter gehen zu Plätzen, wo Straßenkinder Unterschlupf oder Arbeit finden. Viele von ihnen sind Bettler, Drogenhändler oder Prostituierte. Unsere Mitarbeiter versuchen, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen, um ihnen dann Hilfe und Unterstützung zu bieten. Die Kinder werden entweder wieder ihren Eltern zugeführt, falls dies aber nicht möglich ist, bei uns im CPDC untergebracht. Jede Entdeckung von Kinderhandel oder krimineller Netzwerke wird von uns sofort an die Polizei und andere diesbezügliche Organisationen weitergegeben.
2: Das Drop-in Center ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr geöffnet und bietet Unterschlupf für Straßenkinder. Dies ist der erste Platz, wo Kinder medizinische Hilfe, Essen, Körperpflege und psychologische Beratung bekommen, damit die Kinder ihr Leben mit unserer Hilfe wieder verändern können. Dieses Zentrum arbeitet eng mit der Polizei, der Sozialfürsorge und Anti-Menschenhandelsorganisationen zusammen. Wir haben mit dem „Chonburi Heim für Kinder und Familien“ eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam jenen Unglücklichen helfen zu können, die dies alleine nicht schaffen.
3: Unterbringung. Wir bieten permanente Unterbringungsmöglichkeiten in Pattaya, wo ein Team profissioneller Sozialarbeiter, Lehrer, Psychologen und Gesundheitsarbeiter eine sichere und warme Umgebung für die Kinder bereiten. Diese werden nach ihrer Ankunft zu einem normalen Lebensstil zurückgeführt, indem sie regelmäßig zur Schule gehen, Sport treiben, reguläre Mahlzeiten einnehmen, persönliche Hygiene lernen und viele gleichaltrige Freunde haben.
4: Prävention ist ein wichtiger Teil, dem wir große Aufmerksamkeit schenken. Um gegen den Kinderhandel und Kindesmissbrauch kämpfen zu können, gehen wir zu den Slums und suchen minderbemittelte Familien auf. Wir klären die Eltern über die Gefahren auf, die auf sie zukommen, wenn sie Kontakt mit Drogenhändlern und anderen Kriminellen haben. Oftmals sind wir in diesen Gegenden nicht sehr willkommen, aber wir geben nicht auf“.
Radchada Chomjinda sagte weiter, dass alle Mitarbeiter versuche, die Menschen, die sie aufsuchen von ihrer Angst zu befreien und dabei kann die Mobile Training Unit helfen, da sie die Augen der Menschen durch Filme, Bücher und anderes öffnen kann für die Gefahren, die ihnen und ihren Kindern drohen. Dadurch können wir verhindern, dass viele junge Menschen in kriminellen Machenschaften enden.
Am Ende lud sie noch alle Anwesenden ein, das CPDC zu besuchen: „Im Moment haben wir 65 Kinder, 10 Hühner, 3 Schweine, 2 Gemüsegärten, die gepflegt werden müssen, eine Anzahl freundlicher Hunde, einige verschüchterte Katzen und Fische, deren Anzahl ich aber nicht genau kenne. Sie werden bestimmt nicht enttäuscht sein“, schloss sie ihre Rede.