Letzte Meldungen zu den Protesten in Bangkok

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Anti-government protesters wave Thai National flags during rally at the Democracy Monument in Bangkok, Thailand, Saturday, Nov. 30, 2013. Protesters forced their way onto the grounds of Thailand's army headquarters on Friday, asking the military to support their increasingly aggressive campaign to topple Prime Minister Yingluck Shinawatra. The army insisted it will not take sides in the dispute.(AP Photo/Sakchai Lalit)

1-12-2013 – Am frühen Morgen des heutigen Tages kam es, wie schon gestern, zu weiteren Ausschreitungen den Anti-Regierungsdemonstranten im Rajamangala-Stadion und den aus allen Teilen des Landes auf Bitten von Thaksin Shinawatra herbeigeholten Rothemden.

Nachdem es gestern Abend zu Prügeleien zwischen den beiden Gruppen gekommen war, wurde ein Student der gegen die Regierung demonstrierte, von Rothemden erschossen, sowie weitere 21 Demonstranten durch Schüsse zum Teil schwer verletzt. Ein Kambodschaner wurde von einem Querschläger getroffen. Passanten sahen wie ein Rothemd in die Luft aber auch auf die Studenten schoss. Demonstranten versuchten in das Regierungsgebäude einzudringen, indem sie Stachdrahtzäune niederrissen.

Ein Taxi wurde angegriffen, weil innen ein Rothemd saß, ein Motorradfahrer wurde wegen seines roten Halstuchs vom Fahrzeug gerissen und verprügelt und ein Bus wurde mit Schlagstöcken bearbeitet, weil  anscheinend Rothemden darinnen saßen.

Später wurde nun ein Rothemd erschossen, drei andere wurden verletzt. Es gibt aber Gerüchte, dass bisher mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen sind.

Jatuporn Prompan, einer der Rothemden Anführer, beendete die Veranstaltung seiner Leute am frühen Morgen und das Stadion leerte sich schnell.

Armee ist nun bereit einzugreifen

Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra bat Armeechef Prayuth Chan-ocha am 30. November um die Mithilfe der Armee, die das Regierungsgebäude schützen soll. Prayuth erklärte sich daraufhin bereit, 2.700 Soldaten den Schutz von wichtigen Regierungseinrichtungen zu übernehmen und dadurch die 21.000 Polizisten, die im Einsatz sind, zu verstärken. Drei Kompanien, angeblich unbewaffnet, werden vor dem Regierungsgebäude zum Einsatz kommen, während jeweils eine Kompanie die Flughäfen Suvarnabhumi und Don Mueang schützen soll. Auch Fernsehsender werden durch Militäreinheiten geschützt, da es den Demonstranten gelungen war bei TOT den Strom abzuschalten. Dadurch bleiben an die 750.000 TOT-Kunden fast ohne Internetzugang.

„Volksdemokratisches Reformkomitee“ will ein Ende des „Thaksin-Regimes“

Ob Suthep allerdings dabei die Oberhand behalten wird, wird von einigen angezweifelt, da mit Protesten alleine der Konflikt nicht gelöst werden kann. Einer dieser Zweifler ist Trakul Mechai, Dozent für Politische Wissenschaften an der Chulalongkorn Universität. Er meint, dass eine nationale Reform erst nach Beendigung der politischen Proteste stattfinden kann. Ein echtes Reformkomitee sollte aus Akademikern bestehen. Auch der Dekan der Ramkamhaeng Universität, Assadang Panikabutra, äußerte Zweifel, ob es richtig sei, den von Suthep geforderten „Volksrat“ anstelle der Regierung einzusetzen.

Mehrere Gruppen Demonstranten greifen verschiedene Ziele an

Die Ziele der Demonstranten sind nun das Haiptquartier der Polizei und der Regierungssitz. Der Fernsehsender PBS befindet sich angeblich bereits in ihrer Hand.

Die Polizei setzte Tränengas ein, um ihr Hauptquartier zu schützen. Vor dm Regierungsgebäude bewerfen die Demonstranten die Polizei mit Steinen und versuchen die Barrikaden zu entfernen. Auch die Pressstele der Regierung soll angegriffen werden und auch das Arbeitsministerium, das Wirtschaftsministerium, das Innenministerium und das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten.

In der Ramkhamhaeng Universität verschanzen sich Studenten und Anti-Regierungsdemonstranten, da sie angeblich nicht von Polizisten sondern von schwer bewaffneten Rothemden-Scharfschützen in Schach gehalten werden.

Wie von verschiedenen Stellen verlautet wurde, soll Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra das Land verlassen wollen. Dies wurde allerdings von der Regierung dementiert.

Nachricht von Botschafter Rolf Schulze

Liebe Landsleute,

die Lage bei den Protesten gegen die Regierung hat sich gestern mit dem bedauerlichen Todesfall eines Studenten, der bei der Konfrontation zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition ums Leben gekommen ist, zugespitzt.

Für heute sind weitere Proteste angekündigt. Diese sollen sich vor allem, aber nicht nur,  auf das Government House, das in der Nähe vieler touristischer Ziele der Innenstadt liegt, konzentrieren. Niemand kann derzeit vorhersehen, ob diese Proteste gewaltsam eskalieren.

Ich möchte Sie deshalb noch einmal eindringlich bitten, sich von Protestzügen oder Menschenansammlungen  fernzuhalten. Bitte denken Sie beim Besuch der touristischen Hauptattraktionen Bangkoks, wie des Königspalastes, Wat Po mit dem liegenden Buddha und  Wat Phra Kaeo mit dem Smaragd-Buddha daran, dass diese sich in der Nähe von Regierungsgebäuden und Ministerien befinden, die Ziel der Demonstranten werden können bzw. schon sind.

In der Hoffnung, Ihnen bald erfreulichere Dinge mitteilen zu können,
verbleibe ich herzlichst,
Ihr Rolf Schulze, Botschafter

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