Chinas lebensgefährliche Umweltverschmutzung treibt Blüten

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Die Chinesen nehmen sich nun Europa zum Vorbild, indem sie das Problem mit dem Handel von CO2-Zertifikaten bekämpfen wollen. Die Luftverschmutzung ist so hoch, dass sie mittlerweile lebensgefährlich ist.

Shanghai ist ständig erfüllt von beißendem Geruch, der die Augen tränen lässt und die Atemwege so sehr reizt, dass die Menschen ständig von trockenem Husten geschüttelt werden. Die extreme Luftverschmutzung, die oft den Wert von 300 überschreitet (extrem gefährlich), trocknet die Schleimhäute aus. Die Sonne ist ebenfalls fast ständig von grauem Schleier vernebelt. In dieser Millionenstadt leiden bereits Kinder unter Lungenkrebs. Dabei ist Shanghai noch nicht so sehr verschmutzt wie Peking….

Mittlerweile hat auch die Zentralregierung in Peking erkannt, dass hier etwas faul ist. Man will dagegen angehen, indem man „Verschmutzungsrechte“ verkauft sowie Handel mit „Emissionsrechten“ betreibt und eine Börse für den Handel mit CO2-Zertifikaten einrichtete. In Pilotzonen soll dies ausprobiert werden, bevor man eine neue Regelung in Kraft treten lässt. „Baoshan Iron and Steel“, einer der Großverschmutzer, wird von nun an für die Verschmutzung zahlen müssen. Und jeder andere auch, der mehr Kohlenstoffdioxid produziert als laut Quote erlaubt ist. Firmen, die sich nicht daran halten oder keine Verschmutzungs-Zertifikate kaufen, müssen mindestens an die 1.200 Euro Strafe zahlen.

Dies soll nicht nur für Peking und Shanghai gelten, sondern auch für andere Industriezonen wie Chongqing und Hubei. In Shenzen ist diese Methode schon lange eingeführt. All das könnte eventuell helfen, sofern nicht Korruption ins Spiel tritt.

Wissenschaftler glauben, dass der Beginn des CO2-Zertifikaten-Handels in China als Vorläufer für eine nationale Regelung sein wird. Allerdings pocht China immer noch darauf, ein Entwicklungsland zu sein (es ist jedoch bereits die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt) und deshalb das Recht zur „Entwicklung“ zu haben. Der chinesische Delegationsleiter Su Wei wies noch bei der Klimakonferenz in Warschau rechtsverbindliche Pflichten zur Reduzierung der Treibhausgase zurück. Er und viele andere Chinesen meinen, dass man auch in Europa während der Industrialisierung eine hohe Luftverschmutzung verursachte.

Zahlen zeigen leider deutlich, dass die Luftverschmutzung in China trotz der Bemühungen der Regierung immer noch am Steigen ist. Besonders im Winter steigt es nun, da die Chinesen ihre Beheizung vorzugsweise aus Kohlekraftwerken beziehen. Erst kürzlich war die Luftverschmutzung so groß, dass Flughäfen Flüge streichen mussten.

Die Regierung plant, dass sie bis 2017 die Schadstoffe in der Luft um 10 Prozent senken kann. 2020 sollen die Emissionen sogar um 45 Prozent unter jenen Zahlen von 2005 liegen. In einzelnen Städten ist das Grillen im Freien verboten und manche versuchen, den Autoverkehr einzuschränken.

Das ist zumindest ein Anfang, aber auch andere Industrieländer müssen ihre Emissionen wesentlich stärker reduzieren. Und bis dahin werden wahrscheinlich noch viele Kinder an Krebs sterben.

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