Sprachschwierigkeiten

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Liebe Tante Frieda,

Seit einiger Zeit habe ich ein Hausmädchen, das aus Myanmar stammt. Sie lebt seit ihrem 6. Lebensjahr in Thailand, also mittlerweile 14 Jahre. Sie spricht Thai mit einem ganz entsetzlichen burmesischen Akzent. Das heißt, sie lässt bei jedem einzelnen Wort mindestens eins bis drei Buchstaben am Ende weg. Obwohl ich relativ gut Thai spreche habe ich Schwierigkeiten, dieses Mädchen zu verstehen. Wie sie spricht, würde es auf deutsch dann so klingen: „Leid pass ime dasse und ich verst ga ni me“. Bei so einem relativ einfachen Satz kann man ja noch mitkommen, aber auf Thai kann es dann doch zum gewaltigen Missverständnissen kommen. So sagte sie zu meiner Frau einmal (in Thai): „Ma yu ba“ Was wortwörtlich mit „Hund hier verrückt“ übersetzt werden könnte. In Wirklichkeit aber meinte sie „Madame bist Du zu Hause“. Meine Thai Frau scheint sie gar nicht so schlecht zu verstehen. Und das ist nun der Punkt, den ich wiederum gar nicht verstehe. Wenn wir Farangs etwas nur leicht falsch betonen, dann wollen uns die Thais so gar nicht verstehen, diese Leute aber verstehen sie. Das ist mir ein absolutes Rätsel. Ist da eine gewisse Loyalität gegenüber anderen Asiaten, die die Thais uns gegenüber nicht haben?

Verständnisloser

Lieber Verständnisloser,

Ja, ja, nicht nur Du bist da verständnislos, Du hast viele Kameraden, die dasselbe denken. Ich weiß auch nicht genau, wieso dies so ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Thais selbst ja auch viele Buchstaben nicht aussprechen – obwohl sie von uns immer perfekte Aussprache fordern. Es ist auch so, dass sie im Dialekt mit uns reden, wir aber in Hoch-Thai antworten müssten, obwohl wir das durch sie ja gar nicht lernen. Anyway, sei froh, dass Deine Frau das Hausmädchen versteht und Du dich sozusagen vor jeder Verantwortung drücken kannst.

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