Da nun die letzten großen Teile der Trümmer von Flug AirAsia QZ 8501 geborgen wurden, ist es für die Behörden an der Zeit, die Ursache des Absturzes zu klären.
Fest steht, dass sich AirAsia QZ 8501 am 28. Dezember 2014 in einer Höhe von 32.000 Fuß (9.753,6 m) auf seiner Flugroute von Surabaya in Indonesien nach Singapur befand. Der Pilot bat um Erlaubnis, auf 38.000 Fuß wegen Sturmwolken zu steigen. Die Flugüberwachung gab die Erlaubnis auf 34.000 Fuß zu steigen, aber das Flugzeug stieg auf 37.400 Fuß, also über die genehmigte Höhe. In weniger als 30 Sekunden stiegt es über 5.000 Fuß, bevor es langsam hinunter ging und dann vom Radarschirm verschwand und in die Javasee stürzte. Alle 164 Passagiere und die Besatzung wurden getötet.
Das nationale Verkehrssicherheitskomitee von Indonesien, die indonesischen Ermittler, legten einen vertraulichen, vorläufigen Bericht dem ICAO innerhalb von 30 Tagen nach dem Absturz vor. Die Analyse des Stimmenrekorders und der Flugdaten (die sogenannten „black boxes“) und der Abschlussbericht über die Ursachen des Absturzes werden etwa sechs Monate dauern.
Höchst wahrscheinlich werden die Ermittler eine Kombination von Umständen finden, die zum Absturz Absturz der AirAsia QZ 8501 führten.
Aber die Tatsache, dass der Pilot um Erlaubnis ersuchte höher zu steigen, um einem schweren Sturm auszuweichen, legt nahe, dass der Pilot Turbulenzen vermeiden wollte. Satellitenbilder zeigen Sturmwolken bis zu einer Höhe von 44.000 Fuß in diesem Gebiet, also über der Flughöhe der Maschine. Der gefährlichste Grad von Turbulenz wird als extreme Turbulenz bezeichnet, eine Stufe tiefer als starke Turbulenz.
Laut der Webseite von CASA wird ein Flugzeug heftig hin und her geschüttelt und ist nicht mehr zu kontrollieren, wenn es in eine extreme Turbulenz gerät.
Es gibt keine bestätigten Berichte, dass extreme Turbulenz den Absturz eines Flugzeugs in Australien verursachte. Es gibt jedoch einen Vorfall, bei dem starke Turbulenz durch stürmisches Wetter zu Verletzungen bei Passagieren und einem Beinahe-Verlust des Flugzeugs führten.
Laut des ATSB Transportsicherheitsberichts AO-2013-209 trat ein solcher Vorfall am 8. November 2014 in Erscheinung, eine Boeing 767 war darin verwickelt. Es geschah auf einem Flug von Melbourne nach Sydney. Gegen 20.26 Uhr geriet das Flugzeug auf dem Weg nach Sydney in leichte Turbulenz. Die Besatzung beobachtete Blitzen rechts zur Flugrichtung. In dem Bericht heißt es weiter:
Die Besatzung beschloss den Landeanflug abzubrechen und führte einen Fehlanflug durch. Beim daraufhin folgenden Höhengewinn, etwa 4.200 Fuß AMSL, geriet das Flugzeug in starke Turbulenz. Die Besatzung berichtete, es war ein Durchstart mit voller Motorenleistung nötig, um Höhe und Geschwindigkeit zu halten. Die Kontrolle des Flugzeugs bereitete Schwierigkeiten.
Die auffallende Tatsache ist, dass die Besatzung Schwierigkeiten hatte, das Flugzeug in starker Turbulenz unter Kontrolle zu halten.
Es scheint, dass AirAsia QZ 8501 drei Minuten unkontrolliert flog, nachdem das Flugzeug nicht mehr stieg. Die Ermittler müssen nun herausfinden, ob das Flugzeug wegen extremer Turbulenz außer Kontrolle geriet, es ein Fehler des Piloten oder ein Fehlverhalten der Geräte war. Wir werden es wissen, wenn der Abschlussbericht der indonesischen Ermittler vorliegt.