Verkehrsexperte bezeichnet Tunnelprojekte als Geldverschwendung

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Der ehemalige Generalsekretär des Nationalen Ausschusses für wirtschaftliche und soziale Entwicklung bezeichnete vier beabsichtigte Tunnelbauten unter verkehrsreichen Kreuzungen an der Sukhumvit Road als Geldverschwendung und schädigend für die Umwelt der Stadt.

Auf der vierten öffentlichen Anhörung zur nachhaltigen Tourismusverwaltung in ausgewiesenen Zonen (DASTA) sagte Suwat Waneesubut, jetzt ein unabhängiger „Experte“ für Verkehrslösungen, über einen mit 15 Milliarden Baht veranschlagten Generalplan für zukunftsfähigen Tourismus, der Tunnel-Vorschlag Bürgermeisters Ittipol Kunplome sei unzweckmäßig in Hinsicht auf die Bevölkerungsentwicklung.

„Der Bau von Tunneln ist wohl keine Lösung für Verkehrsprobleme, sondern Geldverschwendung und Verschandelung des Stadtbildes“, sagte Suwat, wobei er bemerkte, ein Rückgang der Bevölkerung wird in der Zukunft weniger Verkehr bedeuten. Er schlug den Bau einer neuen Autobahn als Ortsumgehung vor.

Die Expertenrunde bei der öffentlichen Anhörung.
Die Expertenrunde bei der öffentlichen Anhörung.

2011 schlug Ittipol den Bau von vier Tunneln unter den Kreuzungen der Sukhumvit mit der North, Central, South und Thepprasit Road vor. Mit der Planung ist bereits begonnen worden, die Tunnel sollen zwischen ein und zwei Kilometer lang werden.

„In einer gut funktionierenden Stadt sind 15 bis 20 Prozent ihrer Fläche für den Verkehrsfluss vorgesehen, in Pattaya sind es nur 3,5 Prozent“, erklärte Suwat. „Daher sollte eine Umgehungstraße gebaut werden für Leute, die nicht durch Pattaya fahren wollen, und zur Verkehrsentlastung auf der Sukhumvit Road.“

Kombiniert mit außerhalb gelegenen Parkplätzen und öffentlichem Zubringerdienst könnten die Verkehrsprobleme in der Innenstadt gelöst werden, fügte er hinzu.

Auf der Anhörung mit dem provokantem Titel „Pattaya: Zukunftsfähig oder abreißen?“ im Amari Orchid Resort & Tower kamen Gutachter für Städtebau und Umwelt, Polizeibeamte, Verwaltungsbeamte und Vertreter der Tourismusbranche zu Worte. Es ging um den „Generalplan“, der im August 2011 gebilligt wurde und vorsieht, 15 Milliarden Baht über zehn Jahre in 132 Projekte in Pattaya und neun angrenzenden Bezirken zu investieren.

Nur wenig wurde vom Plan bisher umgesetzt, da Landespolitiker wenig Begeisterung zeigten, die lange Liste von Monsterprojekten zu finanzieren, die meist von Ittipol vorgeschlagen wurden. Im letzten Jahr strich das Kabinett 56 Projekte und schrumpfte das ganze Paket um 38,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Baht über acht Jahre.

2012 vergab die Regierung an Pattaya nur 135 Millionen Baht des 15-Milliarden-Plans – etwa ein Prozent. Für 2013 gab die Regierung nur 299 Millionen Baht des reduzierten Pakets frei, etwa drei Prozent der geforderten Geldmittel.

„Pattayas Blickrichtung auf finanzielle Entwicklung führte zu schwindender Gewichtung der Umwelt und der Gesellschaft“, sagte der Umweltgutachter Somnuk Jongmewsin. „Die Luftverschmutzung ist das augenfälligste Anzeichen für diese Vernachlässigung der Umwelt.“

„Die Müllmenge und die verfügbaren Entsorgungsplätze stehen in keinem ausgewogenen Verhältnis, weil teilweise die Stadt diese Flächen für den Tourismus umgewandelt hat oder für industrielle Entwicklung und Gebäudebau verwendet“, erklärte Somnuk.

„Das Ergebnis ist mangelhafte Müllabfuhr und erhöhter Wasserverbrauch, in manchen Stadtgebieten herrscht Wassermangel.

Wenn diese Probleme nicht ernsthaft in den nächsten zwei Jahren angegangen werden, wenn die ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft beginnt, wird die Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus Schaden nehmen und kann zum Untergang Pattayas führen“, schloss Somnuk seine Ausführung.

2003 wurde DASTA durch einen königlichen Erlass aufgebaut und beauftragt, die Entwicklung des Tourismus in ausgewählten Gebieten mit hervorragender natürlicher Umwelt, kultureller und traditioneller Bedeutung, die für touristische Zwecke entwickelt wurden, zu überwachen.

Aufgrund seines ausufernden Nachtlebens und einer Vielzahl von Umweltproblemen wurden Pattayas Bewerbungen um einen Status bei DASTA wiederholt abgelehnt – ebenso die Millionen von Baht für die bürgermeisterlichen Lieblingsprojekte. Aber im Juli 2008 gaben Regierungsbeamte in Bangkok nach und gaben zu, dass mit Pattaya ein „markantes“ Gebiet für internationalen Tourismus gebildet wurde, und die Stadt ihren Status beibehalten könne als Deviseneinnahmequelle bei angemessener Entwicklung.

Daraufhin folgten über drei Jahre lang Diskussionen und Vorschläge, die in 29 öffentlichen Anhörungen und Privatversammlungen gipfelten. Im März 2009 kam es zur Kennzeichnung einer 928 Quadratkilometer großen Zone, die aus Pattaya und acht Bezirken besteht.

Auf der letzten Anhörung bemühte sich Ittipol, seine verbliebenen 76 Projekte angesichts der beißenden Kritik der Gutachter zu verteidigen.

Er blieb dabei: Wenn die AEC beginnt, wird Pattaya in der Lage sein, jährlich zehn Millionen Touristen unterzubringen – mit der Hilfe der neun Bezirke.

„Alle neun lokalen Organisationen müssen sich gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten, damit die 76 Projekte der DASTA fertiggestellt werden“, sagte der Bürgermeister. „Das trägt zum Wachstum Pattayas bei. Ich glaube, die Stadt wird Stabilität bei Finanzen, Tourismus, Umwelt und Verkehr haben, wenn alle Sektoren zusammenarbeiten.“

Erstaunlicherweise sprach Thaweepong Wichaidit, Manager des Amts für besondere und angrenzende Gebiete Pattayas, dem Bürgermeister das Vertrauen aus. Im letzten September nannte Thaweepong viele Projekte des Bürgermeisters „niedrig im Potenzial“, im Einflussbereich anderer Behörden und wirklichkeitsfremd mit dem Ziel, das Gebiet für „grünen“ Tourismus zu entwickeln. Aber nun sieht er Anstrengungen der Stadtverwaltung, Probleme bei Müll und Abwasser einzugrenzen und die Gemeinden stärker zu beteiligen.

„Pattaya hat einer Gemeinschaft, geschaffen von Einheimischen, den Vorrang gegeben und informiert sie gut über örtliche Themen und was in Ordnung gebracht werden muss“, sagte Thaweepong.

In einem weiteren Versuch, Vertrauen in seine Vorschläge zurückzugewinnen, benutzte Ittipol die Anhörung als Gelegenheit, eine weitere Absichtserklärung der langen Liste von Absichtserklärungen mit DASTA und dem Bezirk Banglamung hinzufügen.

Wie schon andere in den letzten zwei Jahren unterzeichnete Übereinkünfte bestätigt diese letzte eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit zur Instandsetzung und Handhabung der Umwelt in Touristengebieten. Das betrifft insbesondere die Müllentsorgung, den Verkehr, Abwasserkontrolle, Pflege von Kultur und Tradition und die Entwicklung Pattayas, eine nachhaltige auf Tourismus gegründete Wirtschaft zu haben.

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