Gegen den Lärm: Lufthansa macht die Jets leiser

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Der Flüsterjet ist noch nicht erfunden, aber die Techniker tüfteln an leiseren Maschinen. Lufthansa rüstet ältere Maschinen nach und achtet beim Neukauf auf Lärmschutz. Ziel: den Fluglärm an der Quelle reduzieren. Dies sei noch nicht ausgeschöpft, meinen Experten.

Kleine Details an riesengroßen Flugzeugen können die Maschinen ein paar Dezibel weniger laut machen. Lange hatte keiner daran gedacht. Aber die Proteste der Lärmgegner zeigen auch bei der Luftfahrtindustrie Wirkung: Nicht nur fabrikneue Maschinen sind leiser als die Vorgängermodelle. Sondern auch an etliche Jahre alten Flugzeugen sind Verbesserungen möglich. „Retro Fit“ nennt Lufthansa-Passagevorstand Kay Kratky die Nachrüstungen an den 157 LH-Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen der Airbus-Typen A 319, A 320 und A 321.

Sie erhalten ab nächstem Jahr sogenannte Wirbelgeneratoren an den Tanköffnungsklappen. Effekt: Zwei störende Töne sollen beseitigt werden. Sie entstehen an der Unterseite der Flügel durch die sogenannten Tankdruckausgleichsöffnungen – Kratky verglich dieses Phänomen bei der Vorstellung der Pläne am Dienstag mit den Tönen, die beim Blasen über eine Glasflasche entstehen. Die zusätzlichen Bauteile erzeugen künstliche Luftverwirbelungen und verhindern die Geräusche. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag soll die Umrüstung kosten.

„Die effektivste Reduktion des Lärms ist an der Quelle“, sagte Kratky. Bis zu zwei Dezibel weniger Lärm sollen die umgerüsteten Maschinen im Anflug auf die Landebahn bringen. Wie sehr das auch hörbar sein wird, ist offen. „Fliegen ohne Fluglärm wird wahrscheinlich niemals möglich sein“, sagte Peter Schmitz vom Vorstand des Flughafenbetreibers Fraport. Am Lärm in der direkten Einflugschneise werde sich auch mit veränderten Flugrouten nichts ändern, betont die Deutsche Flugsicherung (DFS) immer wieder.

Nach Auffassung der Frankfurter Fluglärmkommission (FLK) zeigen die Pläne der Lufthansa aber, dass Lärmminderung an der Quelle möglich sei. „Aber das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft“, sagte FLK-Geschäftsführerin Anja Wollert. Die Fluggesellschaften müssten die leisen Maschinen allerdings auch bei den Herstellern fordern.

Das habe Lufthansa bei der Bestellung neuer Maschinen getan, sagte Kratky: Die 25 bei Airbus bestellten Maschinen vom Typ 350 erzeugen bis zu 30 Prozent weniger Lärm und brauchen ein Viertel weniger Treibstoff. Lufthansa hat bis 2025 insgesamt 295 neue Maschinen für 36 Milliarden Euro bestellt – „eine gewaltige Summe“, sagte Kratky. Alle neuen Maschinen seien mit lärmmindernder Technik ausgerüstet.

Für den Flughafenbetreiber Fraport beweist Lufthansa, dass die Sorgen der Bevölkerung ernst genommen werden. Um den Lärm zu reduzieren, sei modernes Fluggerät die wirksamste Maßnahme.

„Frankfurt und die Region profitieren von der Investition der Lufthansa“, sagte Fraport-Vorstandsmitglied Schmitz. Rund 60 Prozent aller Starts und Landungen in Frankfurt sind Lufthansa-Flüge. Leisere Maschinen seien auch für die Airlines vorteilhaft, denn Fraport verlange für leisere Fluggeräte geringere Start- und Landeentgelte. Quelle:Lufthansa.

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