Der berüchtigte Dracunculiasis oder Medinawurm scheint auf dem Vormarsch in Thailand zu sein. Es wurden bereits auch Infektionen in Banglamung festgestellt.
Dieser parasitische Fadenwurm kann in den menschlichen Körper durch verunreinigtes Wasser oder verunreinigtes Essen eindringen.
Infektion: Eine Infektion von Pathomechanismus erfolgt vorwiegend während der Trockenzeit, da meist keine geregelte Trinkwasserversorgung besteht und die Bevölkerung auf Wasseransammlungen angewiesen ist. Dort nehmen sie mit dem Trinkwasser winzige Ruderfußkrebse auf und sorgen gleichzeitig für eine Neuinfektion, wenn sie selbst schon befallen sind.
Die von den Larven des Medinawurms befallenen winzigen Krebse (Hüpferlinge) werden mit ungefiltertem Trinkwasser aufgenommen; die Larven werden dann im Dünndarm freigesetzt. Von dort aus wandern sie durch den Körper und bohren sich in Bauch- und Brustmuskulatur. Hier findet die Paarung statt. Anschließend stirbt das Männchen und wird eingekapselt. Das befruchtete Weibchen wächst weiter, wird bis zu einem Meter lang und wandert durch das Gewebe zu den Extremitäten, meist zu den Unterschenkeln oder Füßen. Dort siedelt es sich im Bindegewebe der Unterhaut an.
Das Kopfende des Wurmes verursacht durch Abscheidungen ein taubeneigroßes Geschwür. Kommt dieses mit Wasser in Berührung, platzt die dünne Haut im Zentrum auf. Gleichzeitig reißen die Haut des dicht darunterliegenden Wurms und dessen Uterus, der Tausende von Larven ins Wasser entlässt. Anschließend zieht sich der Uterus wieder ins Geschwür zurück und bei erneuter Wasserbenetzung wiederholt sich der Vorgang. Die Larvenausschüttung beginnt ungefähr ein Jahr nach der Aufnahme der Larve und hält zwei bis drei Wochen an, dann stirbt der Wurm und das Geschwür heilt normalerweise aus.
Schadwirkung: Die Wanderung der Würmer durch das Gewebe und die Geschwürbildung sind mit starken Schmerzen verbunden. Meist heilt das Geschwür ohne Komplikationen aus, es stellt jedoch eine Eintrittspforte für Bakterien dar. Es können sich Abszesse, Gelenkentzündungen oder Versteifung der Gelenke bilden. Es wird keine Immunität aufgebaut und so kommt es bei fortbestehender Exposition immer wieder zur Neuinfektion.