Am 28. Februar 2015 wurde der 25-jährige Lokalreporter Thiwakorn Kritmanee an einem Verkehrskontrollpunkt in Süd-Pattaya auf seinem Weg zur Arbeit angehalten. Er wurde beschuldigt, Drogen weggeworfen zu haben.
Thiwakorn sagte bei der Kontrolle mit Absicht nicht, dass er Reporter sei. Ein Mann in einem schwarzen Jackett und der einen schwarzen Helm trug (ähnlich wie sie verdeckte Ermittler tragen) traf plötzlich ein und informierte den Verkehrspolizisten, dass Thiwakorn hätte Drogen weggeworfen. Obwohl Thiwakorn dies vehement bestritt, blieb der immer noch behelmte Beamte bei seiner Behauptung. Allerdings zeigte er weder dem Verkehrspolizisten noch dem Beschuldigten (auch nicht auf dessen Aufforderung) die angeblich weggeworfenen Drogen.
Zufällig kreuzte eine Gruppe befreundeter Reporter auf. Sie fragten, was los sei und es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung mit der Polizei. Der Vorfall wurde von anderen Passanten auf Video aufgenommen und in soziale Netzwerke gestellt. Nachdem der Polizei klar wurde, dass es sich hier um Reporter handelte, gab die Polizei zu, dass die schwarz gekleidete Person nur ein Hilfspolizist sei. Das Ganze sei ein Missverständnis und die Drogen gehörten wohl jemand anderem.
Der Reporter aber meint, dass so etwas nicht passieren dürfe. „Was würde wohl passieren, wenn anderen, vielleicht Jugendlichen, Gleiches widerfährt“, fragte er.
Der Reporter informierte Polizeileutnant Sanan Khotanont über diesen Zwischenfall. Daraufhin wurde eine Untersuchung gegen die beteiligten Beamten und Hilfspolizisten eingeleitet.
Am 2. März 2015 nahm Vizepolizeichef Pawatchai Sudsakorn dazu Stellung. Er sagte, der Hilfspolizist, der normalerweise nur Strafzettel verteilen darf, habe sich eigenmächtig in die Arbeit der Verkehrspolizei eingemischt, ohne einen Auftrag dazu erhalten zu haben.
Der Verkehrskontrollpunkt war nach den allgemein gültigen Richtlinien eingerichtet. Der ganze Vorfall beruhe aber auf einem Missverständnis und sollte nicht mehr beachtet werden, zumal der Reporter nicht verhaftet wurde. Überraschenderweise aber wurde der Vorfall landesweit bekannt, obwohl die Polizei dachte, die Angelegenheit sei erledigt.
Pawatchai informierte darüber, dass Beamte an Kontrollpunkten ordnungsgemäße Uniformen tragen müssen, Beamte in Zivilkleidung werden nicht eingesetzt. Thiwakorn war mit dieser Erklärung zufrieden und will der Sache nicht weiter nachgehen. Er bat aber darum, dass freiwillige Helfer der Polizei vor ihrer Einstellung genauestens auf ihre Eignung und ihren Leumund überprüft werden sollten.
