Immer mehr Tote werden in Nepal geborgen

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Mittlerweile hat sich die Zahl der Todesopfer des entsetzlichen Erdbebens in Nepal auf über 4.138 plus 18 durch die Lawine am Mount Everest und 66 in Indien, erhöht, wie der Innenminister Nepals bekannt gab. Allerdings ist dies mit Sicherheit noch nicht die gesamte Anzahl der Opfer, denn bisher, zwei Tage nach dem großen Beben, ist es noch nicht gelungen in die weiter entfernt gelegenen Bergdörfer, die nahe am Epizentrum lagen, zu gelangen und die vom Erdbeben zum Teil total zerstört wurden. Diese Überlebenden dort leiden Hunger und Durst und sie frieren im relativ kalten Wetter ohne Unterkunft, da bisher noch keine Hilfe zu ihnen kam.

In ganz Nepal sind 100.000 Soldaten im Einsatz und viele Volontäre helfen mit, eventuell noch lebende Verschüttete zu bergen. Besonders betroffen sind fast eine Million Kinder, die mit ihren Eltern, anderen Verwandten oder sogar alleine auf sich gestellt im Freien kampieren müssen.

Die Sorge der Regierung ist groß, denn bedingt durch die vielen Leichen die noch verschüttet sind, befürchtet man Seuchenausbrüche. Trinkwasser und Essen ist bereits sehr knapp geworden und Unicef bemüht sich so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen.

Am gestrigen Spätnachmittag wurde Nordindien von Erdbeben geschüttelt. Menschen rannten in Panik und aus Angst um ihr Leben auf die Straßen. Das stärkste Beben fand in Westbengalen statt mit einer Höhe auf der Richterskala von 5,1.

Ungefähr 150 abgeschnittene Überlebenden am Mount Everest wurden zum Teil gestern mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht, da die Kletterwege teilweise verschüttet sind. Insgesamt wird angenommen, dass sich zur Zeit des großen Bebens an die 800 Kletterer auf dem höchsten Berg der Welt befunden hatten, der ebenfalls von etlichen Nachbeben geschüttelt wurde.

Ausländer versuchen krampfhaft Nepal zu verlassen – egal mit welcher Fluggesellschaft – nur weg wollen sie. Bis jetzt gibt es noch keine Zahl, wie viele Ausländer sich unter den Toten befinden.

China hat bereits 1.000 seiner Landsleute herausgeholt und Indien an die 4.000 Inder.

Mindestens zwei Amerikaner starben, wenigstens ein Japaner, wobei man über das Schicksal von 1.011 Japanern noch nichts weiß. 700 Israelis befinden sich noch in Nepal und sollen bald heraus geholt werden und 830 Australier befinden sich in Sicherheit aber 200 werden noch vermisst. Über Deutsche, Österreicher und Schweizer wurde noch nichts bekannt gegeben.

Ganze Ortschaften wurden „verschoben“

Was dieses entsetzliche Beben auslöste, war ein Felsbrocken, der achtmal so groß wie ganz Berlin ist und die Wucht eines aufprallenden 150 Meter dicken Meteoriten hatte und nur 11 km unter der Erdoberfläche brach. Dadurch wurden ganze Ortschaften verschoben, unter ihnen auch Kathmandu selbst. Der Fels rückte in nur 30 Sekunden drei Meter voran. Der Untergrund schlitterte nach Süden – Kathmandu und angrenzende Ortschaften liegen nun drei Meter südlicher als vor dem Beben.

Mehr als 500 Jahre lang hatte sich diese gewaltige Spannung im Untergrund aufgebaut und zwei Tausende Kilometer breite Kontinentalplatten unter dem Himalaya zusammenprallen lassen.

Übrigens schiebt sich die Indisch-Australische Platte etwa einen Millimeter pro Woche in den Eurasischen Kontinent.

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