Amazonas-Brände könnten Dürren auslösen

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Zehntausende Brände – viele davon von Menschenhand gelegt – wüten derzeit im Amazonas-Regenwald, davon hauptsächlich in Brasilien. Durch diese Katastrophe könnte ein Teufelskreis entstehen und Dürren aufgrund der Verdunstungseffekte auslösen.

Experten für Waldbau und Bodenkultur sagen dazu: „Nimmt die Waldfläche rapide ab, gehen die Niederschläge zurück und das begünstigt Dürren und dadurch weitere Brände. Wann die Lage kippt, ist schwer zu sagen. Prinzipiell sind manche Ökosysteme wie im Amazonasgebiet auf Brände zur Verjüngung angewiesen. Problematisch wird es aber, wenn Feuer in zu großem Ausmaß und zu häufig auftreten und von Menschenhand an vielerlei Plätzen gleichzeitig gelegt werden. Dann kann sich der Wald fast nicht mehr erholen.Verschlimmert wird die Lage auch durch den Klimawandel, der etwa zu längeren und früheren Trockenperioden führt und die Anzahl an potenziell brandauslösenden Blitzschlägen erhöht.

Sind Großbrände wie derzeit in der Amazonas-Region erst im Gange, dann kann der Mensch nur noch wenig zur Löschung beitragen, da der Mensch in seinem Wirken nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Nur tagelanger Regen könnte Brände löschen. Dabei würden Wassermassen freigesetzt, die mit Löschmittel nicht aufgebracht werden können.

Dass der Regenwald sich wieder erholen und aussehen wird wie vor den Bränden, ist prinzipiell möglich, sagen Experten, es würde allerdings Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Greift der Mensch aber fördernd ein, könnte sich der Zeitraum auch verkürzen. Allerdings ist für die Menschen eine Rückverwandlung meistens nicht von großem Interesse, da gebrandrodete Böden extrem fruchtbar für die Landwirtschaft sind.

Man muss die Brandursachen bekämpfen, denn der Amazonas brennt, ist angezündet worden, um Flächen für eine skrupellose Agrarproduktion zu schaffen, für Fleisch, das auch in Europa auf die Teller kommt und unterstützt wird vom rechtsradikalen Präsidenten Bolsano.

Ohne bessere Sozial- und Umweltstandards bedroht das Handelsabkommen der EU mit Brasilien die Eingeborenen und die Tiere im Regenwald und trägt zur weiteren Zerstörung des Amazonas bei. Es muss ein Ende haben, dass in Europa Produkte auf den Markt kommen, die auf Kosten des Regenwaldes hergestellt wurden.

Die Feuer im Amazonas gefährden unser aller Zukunft, denn der Regenwald ist die Lunge unserer Erde. Er produziert Sauerstoff und speichert Unmengen an Treibhausgasen. Doch Europa kann dazu beitragen, die komplette Zerstörung des Amazonas zu verhindern.

Fakten

Der Amazon Regenwald bedeckt 5,5 Millionen Quadratkilometer. Das ist ein Gebiet so groß wie Westaustralien, Queensland und die Nord-Territorien zusammen.

– Der Amazonas ist bekannt als die „Lunge“ der Erde, da mehr als 20 Prozent Sauerstoff der ganzen Welt dort produziert wird.

– Es gibt im Amazonas an die 16.000 Baumarten und 390 Milliarden individueller Bäume.

– Im Amazon gibt es zirka 2,5 Millionen verschiedener Insektenarten. Mehr als die Hälfte davon leben im Boden.

– 400-500 eingeborene Stämme sind im Amazonas Regenwald zu Hause. Es wird angenommen, dass 50 solcher Stämme niemals Kontakt zur Außenwelt hatten.

– Rinderzucht trägt zu 70 Prozent die Schuld an der Abholzung und Verbrennung des Amazonas.

– Seit 1970 wurden 800.000 Quadratkilometer des Regenwaldes durch Abholzung und Brandlegung zerstört.

Dieses Foto vom Corpo de Bombeiros de Mato Grosso, zeugt Buschfeuer in Guaranta do Norte, Brasilien. (Bild: via AP)
Dieses Foto vom Corpo de Bombeiros de Mato Grosso, zeugt Buschfeuer in Guaranta do Norte, Brasilien. (Bild: via AP)
Bolivianische Einsatzkräfte bei der Brandlöschung.
Bolivianische Einsatzkräfte bei der Brandlöschung.
So kahl sieht der Amazonas nach den verheerenden Bränden aus.
So kahl sieht der Amazonas nach den verheerenden Bränden aus.
Und die Feuer wüten weiter.
Und die Feuer wüten weiter.
Brasiliens Präsident lehnte eine finanzielle Hilfe von 22 Millionen Euro von der EU zur Bekämpfung des Brandes ab und auch Hilfe durch die USA. Er und sein Sohn stimmen überein: „Wir wollen uns für Hilfe nicht prostituieren“.
Brasiliens Präsident lehnte eine finanzielle Hilfe von 22 Millionen Euro von der EU zur Bekämpfung des Brandes ab und auch Hilfe durch die USA. Er und sein Sohn stimmen überein: „Wir wollen uns für Hilfe nicht prostituieren“.
Auch in Bolivien brennt der Regenwald. Aber – im Gegensatz zum brasilianischen Präsidenten, kämpft Boliviens Präsident Morales (rechts) eigenhändig gegen das Feuer. Er verirrte sich dabei sogar im Urwald und konnte erst nach Stunden gefunden werden.
Auch in Bolivien brennt der Regenwald. Aber – im Gegensatz zum brasilianischen Präsidenten, kämpft Boliviens Präsident Morales (rechts) eigenhändig gegen das Feuer. Er verirrte sich dabei sogar im Urwald und konnte erst nach Stunden gefunden werden.

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