Dass Hormon D 3 normalerweise in genügender Weise selbst gebildet wird, indem das Sonnenlicht, das die Haut bestrahlt, dazu benutzt wird in das bedeutungsvolle Vitamin D umgewandelt zu werden, ist bekannt. Ein chronischer Mangel an diesem wichtigen Vitamin, hervorgerufen durch zu wenig Aufenthalt in der Sonne oder im Tageslicht, kann zu zahlreichen Erkrankungen führen, da nahezu jede einzelne Körperzelle Vitamin D 3 braucht. Damit können die Zellen nämlich die intrazellulären Prozesse optimal steuern. Wenn nun der Körper zu wenig Sonnenlicht bekommt, können Körperzellen und Organe in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Viele Ärzte raten Sonnencreme dick aufzutragen. Das ist sicher in der heutigen Zeit wichtig, wenn man sich längere Zeit in der prallen Sonne aufhält. Ansonsten jedoch kann es insofern schädlich sein, da die wichtigen UVB-Strahlen nicht mehr auf die Haut gelangen und so die Produktion von Vitamin D verhindert wird. Künstliches Licht, auch wenn man Tageslicht-Glühbirnen verwendet, kann die Vitamin D3-Produktion im Körper nicht anregen.
Welche Krankheiten kann man nun durch einen Mangel an Vitamin D 3 bekommen? Dazu zählt erstens die Grippe, die auf einer Abwehrschwäche des Immunsystems gegenüber den Grippeviren beruht. Das zeigt sich im Winter, wenn viele Menschen an Grippe erkranken, weil das Sonnenlicht fehlt. Im Sommer treten solche Erkrankungen viel seltener auf, weil das Vitamin D das Immunsystem stärkt.
Auch Asthma, dessen Auslöser bis jetzt zwar noch immer nicht ganz geklärt ist, könnte ein Mangel an Vitamin D sein, wie neueste Forschungen vermuten lassen. Bei Kindern wurde bereits festgestellt, dass ausreichende Mengen an Vitamin D die Häufigkeit der auftretenden Asthma-Symptome, sowie den Schweregrad der Erkrankung reduzieren. Denn Vitamin D regt auch die Produktion von Entzündungen abwehrender Blutzellen an. Bei erhöhten Vitamin D Werten im Blut wird auch der Bluthochdruck niedriger.
Bei Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa etc, kommt es zu chronisch entzündlichen Veränderungen des Darms. Auch hier hilft Vitamin D – genauso wie bei Asthma.
Bei Diabetes Typ 2 ist es dasselbe, da ausreichende Mengen von Vitamin D das Risiko, diese Krankheit zu bekommen, generell senken. Ein Vitamin D-Mangel kann die Symptome des metabolischen Syndroms (Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörung) bei HIV-Patienten verstärken.
Gesunde Zähne ohne Kariesbefall sind ebenfalls dem Vitamin D zu verdanken. Eine optimale Vitamin D-Menge ist sehr wichtig für widerstandsfähige Zähne, da dadurch die Bildung Karies auslösender Bakterien gehemmt wird.
Menschen mit einem sehr niedrigen Calcidiol Blutwert (einer Hormonstufe im Vitamin D Stoffwechsel) sind besonders anfällig für rheumatische Arthritis und ähnliche Erkrankungen. Ein Mangel an Vitamin D erhöht die Entzündungs- Aktivität innerhalb der Gelenke, wobei Knochen und Knorpel zerstört werden können. Hierbei ist die Erhöhung des Vitamin D Spiegels ungeheuer wichtig.
Auch Krebs, die moderne Geisel der Menschheit, scheint nach Untersuchungen bei jenen Menschen besonders verbreitet zu sein, die unter Vitamin D Mangel leiden. Dabei wurden hauptsächlich Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane wie Prostata, Eierstöcke, Gebärmutter und Brust untersucht. Aber auch Dickdarm-, Magen-, Nieren- und Speiseröhrenkrebs können dadurch hervorgerufen werden.
Präventivmassnahmen, wie eine Untersuchung des Vitamin D Spiegels, sollten generell durchgeführt werden und dieser systematisch erhöht werden. Dabei spielt es keine sehr große Rolle, ob die Vitamin D-Produktion durch das Sonnenlicht in Gang gesetzt oder ob entsprechende Mengen dieses wichtigen Vitamins D3 als Nahrungsergänzung zugeführt werden. Nahezu jeder Hausarzt, jedes Labor oder aber auch Krankenhaus kann diese Untersuchung vornehmen. Man braucht dazu eigentlich nur das einfache 25-OH-Vitamin D (das oben beschriebene Cacidiol – einer Vorstufe des aktiven Vitamin D3) bestimmen lassen.
Bereits 10 Minuten Sonnenaufenthalt täglich – ohne Sonnenschutzcreme – reichen aus, um die Vitamin D Produktion anzukurbeln. Generell ist aber die Mittagssonne zu vermeiden. Eine UVB-Strahlung (übliches UVA Licht hilft nicht) in einem Sonnenstudio kann ebenfalls helfen. Auf jeden Fall ist aber eine tägliche Einnahme von Vitamin D 3 als Nahrungsergänzung empfohlen.