Quallen verstopfen Atomkraftwerk in Schweden

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20 Minuten lang mussten Techniker gegen einen Schwarm Quallen ankämpfen, der das Kühlsystem von einem der größten Atomkraftwerke der Welt, AKW Oskarshamn am Kalmarsund an der Ostsee, verstopfte. Das Werk musste während dieser Zeit heruntergefahren werden.

Die meisten Atomkraftwerke werden nahe am Wasser gebaut, um mit dem geringsten Aufwand die Reaktoren zu kühlen.

Die Quallen schwammen in die Rohre, die Kühlwasser für den Reaktor 3 liefern. Sie schlüpften in 18 Metern Tiefe hinein, schafften es aber nicht bis in die Nähe des Reaktors.

Ob dies nur aus Zufall passierte oder ob die Quallen gegen Atomkraftwerke protestieren wollten, ist noch nicht ganz geklärt. Sollten sie das Letztere gemacht haben, haben die als hirnlos verschrieenen Tiere doch mehr von dieser grauen Masse als so manche Menschen.

Ziemlich undurchsichtig trotz Durchsichtigkeit: Quallen. (Foto: Wikipedia)
Ziemlich undurchsichtig trotz Durchsichtigkeit: Quallen. (Foto: Wikipedia)

Die Betreiberfirma Oskarshamn Kraftgrupp AB (OKG), übrigens eine Tochter des deutschen Energiekonzerns Eon, sagte, dass niemals Gefahr für Menschen oder Umwelt bestanden habe. Aber das sagte man ja auch seinerzeit in Japan. Die Quallen selbst waren jedoch gefährdet, da sie durch den Druck des Filtersystems umgebracht hätten werden können. Jedenfalls hofft die Geschäftsleitung, dass dieses Problem gelöst wurde – obwohl man das bei Protestaktionen ja nie richtig voraussagen kann, denn es ist bekannt, dass Meerestiere des Öfteren stören.

Die Quallen sind notorische Störfaktoren: 2005 schwammen sie zum ersten Mal in dieses Atomkraftwerk, 2011 legten sie zwei Reaktoren in Schottland lahm und 2012 suchten sie das kalifornische Atomkraftwerk Diablo Canyo heim.

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