Ecuadors Parlament hat trotz mannigfaltiger Proteste das Ölprojekt im Yasuní-Nationalpark genehmigt.
108 Abgeordnete stimmten am 3. Oktober 2013 in der zweiten Lesung für die Vorlage der Regierung. Nur 25 umweltbewusste Abgeordnete stimmten dagegen.
Sicher werden die Ölreserven Ecuador viel Geld bringen, doch die Umwelt wird zerstört, warnen Umweltschützer und Ureinwohner.
Marcela Aguiñaga, die Vizepräsidentin des Parlaments, freute sich über den Sieg und meinte, dass das damit verdiente Geld für die Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden wird. Die Demonstranten, die während der Debatte vor dem Parlamentsgebäude warteten, sind allerdings anderer Ansicht. Sie lehnen das Vorhaben strikt ab, da sie befürchten, dass die Natur in einer der artenreichsten Gegenden der Welt schweren Schaden nehmen wird. Auch die Zukunft der Ureinwohner im Yasuní Nationalpark, die in völliger – selbst gewählter – Isolation von der Außenwelt leben, steht auf dem Spiel. Die Umweltschützer wollen nun zu Recht eine Volksabstimmung anstreben.
Für die Regierung Ecuadors aber stehen nationale Interessen über dem Umweltschutz. Präsident Correa gab Mitte August diesen Jahres bekannt, dass nun im Nationalpark gebohrt werden soll, da ein Plan aus dem Jahre 2007, der vorsah, dass das Land unberührt bleiben würde, falls die internationale Gemeinschaft dem Land 3,6 Milliarden Dollar zahlt. Da aber nur ein Bruchteil der Summe zusammen kam, entschloss man sich für die drastische Möglichkeit, die in den nächsten Jahren etwa 19 Milliarden Dollar (knapp 14 Milliarden Euro) einbringen soll. Correas Entscheidung hat international Kritik ausgelöst.