Herz kann durch Blutstau geschützt werden

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Um das Herz genügend für einen chirurgischen Eingriff zu wappnen, könnte es bereits genügen, die Durchblutung des Arms mit einer Blutdruckmanschette einzuschränken. Diese Methode, so wurde in einer Studie der deutschen Ärzte Matthias Thielmann und Gerd Heusch im Fachblatt „The Lancet“ berichtet, würde das Herz während einer Bypass-Operation weniger stark belasten.

Anscheinend kommt es dadurch weniger zu einer Schädigung des Herzmuskels und wie festgestellt wurde auch zu weniger Todesfällen nach der Operation.

Dass die gedrosselte Durchblutung eine schützende Funktion ausübt, weiß man aber bereits seit Jahrzehnten. Haben z. B. Patienten Symptome verengter Herzkranzgefäße, hat ein nachfolgender Herzinfarkt weniger gravierende Folgen als bei jenen, die „überraschend“ einen Infarkt erleiden. Es bleibt nun die Frage, ob sich damit ein echter Nutzen für die Patienten erzielen lässt.

Die beiden Forscher aus Essen und Remagen haben Daten von 329 Patienten analysiert, bei denen vorsorglich ein Bypass zur Überbrückung eines verengten Herzkranzgefäßes gelegt wurde. Bei 162 dieser Patienten wurde, nachdem die Narkose begann, der Oberarm dreimal für jeweils 5 Minuten mit einer stramm aufgepumpten Blutdruckmanschette abgeklemmt. Beim Rest der Patienten wurde die Manschette nur angelegt, jedoch nicht aufgepumpt.

Als Folge dieses Eingriffs stieg bei beiden Gruppen das kardiale Troponin I, einem Protein, das sich aus beschädigten Herzmuskelzellen zusammensetzt, vorübergehend an. Bei den Patienten der ersten Gruppe war dieser Anstieg aber um 17 Prozent schwächer als in der zweiten Gruppe. In der ersten Gruppe kam es innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre zu drei Todesfällen, während elf Patienten der Gruppe zwei im gleichen Zeitraum verstarben. Nun werden diese neuen Resultate beobachtet, aber es wird vermutet, dass Anlass zu Hoffnung besteht.

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