Wie berichtet, hat Pattaya nunmehr als erste Stadt in Thailand ein eigenes Gericht für Touristen. Von all den hochrangigen Persönlichkeiten wurde dies bei der Eröffnungszeremonie vorab mit Vorschusslorbeeren bedacht. Es wirft aber mit Sicherheit auch viele Fragen auf. Da wurde z.B. bei der Eröffnung gesagt, dass nunmehr die Touristen die Möglichkeit haben, ihr Recht einzuklagen. Hatten sie diese Möglichkeit etwa vorher nicht? Das wäre ja eigentlich kaum zu glauben.
Es ist vom Grundsatz her bestimmt eine gute Sache, eine zentrale Anlaufstelle für all die (immer häufiger) auftretenden Rechtsverletzungen im Seebad einzurichten. Warum muss das aber abseits vom Tourismuszentrum sein. Sicher ist das Gerichtsgebäude ein passender Ort, aber viele Touristen, die der thailändischen oder englischen Sprache nicht mächtig sind, werden den nicht finden. Über die Polizeistation in der Soi 9 stolpert dagegen fast jeder Tourist, aber die werden den Touristen ja sicher unentgeltlich darüber Auskunft geben.
Auch ist die Bündelung vieler Bereiche an einem Ort zur weiteren Verfolgung von Rechtsverletzungen vorteilhaft, aber es bietet bestimmt auch bessere Möglichkeiten, dort eine Person zu finden, die man hinsichtlich einer vorrangigen Bearbeitung etwas stimulieren kann – wenn Sie wissen, was ich meine.
Vorteilhaft ist diese Einrichtung sicher auch für die Stadtväter, denn nun können Tourismus – Image schädigende Vorfälle schneller und mit entsprechender medialer Unterstützung behandelt werden. Ob dadurch allerdings auch die Wurzeln all des Übels beseitigt werden, ist fraglich. So ist kürzlich recht schnell über Entschädigungen für die Opfer des letzten Speedboat – Unfalls entschieden worden. Die Umsetzung all der geforderten vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen wird leider wahrscheinlich oder sogar bestimmt länger dauern.
Bei dem einzelnen Opfer von kleineren Rechtsverletzungen, die Tag für Tag im Seebad vorkommen, sieht es da schon etwas anders aus. Reichte bisher eine Anzeige bei der Polizei aus, um den sicher etwas langwierigeren Prozess in Gang zu setzen, muss er nun zusätzlich noch den Gang zum Touristen- Gericht machen, damit der Prozess dann möglicherweise schneller in Gang kommt und am Ende vielleicht sogar erfolgreich seinen Abschluss findet.
Aber lassen wir die neue Einrichtung erst mal arbeiten und voll in Gang kommen. Irgendwann wird es dann ja erste Statistiken mit den entsprechenden vorausgesagten Erfolgsmeldungen geben.
Eigentlich kann man nur jedermann raten, seinen gesunden Menschenverstand zu nutzen und sehr vorsichtig zu sein. Dann kann man eigentlich kaum auf die vielen, seit langem bekannten Gaunertricks hereinfallen und erspart sich Polizei oder Gericht.