Es ist keine leichte Aufgabe, ein paar Hundert Kinder während der Schulferien bei Laune zu halten. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, machten sich Kinder und Teenager vom Father Ray Children’s Home, Children’s Village und Drop-In Center gemeinsam zu einem Pfadfinderlager auf.
Sie mussten nicht weit reisen, sie blieben auf dem Gelände, konnten aber einige Ausbilder einer örtlichen Pfadfinderorganisation begrüßen, die die Kinder auf Trab hielten. Die Kinder, Jungen und Mädchen, jung und alt, wurden in zwölf Mannschaften aufgeteilt und lernten gemeinsam neue Handfertigkeiten, machten neue Erfahrungen und arbeiteten als Team zusammen.
Das Essen wurde an Lagerfeuern unter freiem Himmel zubereitet. Dummerweise kamen einige der männlichen Teenager auf die Idee, das Entfachen des Feuers mit dem Entzünden von Stücken eines Fahrradreifens zu beschleunigen. Sie glaubten eben mehr über Überlebensstrategien zu wissen als die erfahrenen Ausbilder. Alle waren überrascht, dass der sich entwickelnde starke Rauch nur bis zur Beach Road gesehen wurde und nicht auch nach Bangkok…
Das gegrillte Hühnchen war in Minuten fertig, aber die gebackenen Kartoffeln brauchten etliche Stunden, deutlich länger als die erwarteten fünfzehn Minuten. Aber am Ende schmeckte es allen vorzüglich.
Am Morgen des zweiten Tags war für alle ein fünf Kilometer langer Marsch durch den „Dschungel“ von Ost-Pattaya angesagt. Die Kinder kehrten erschöpft zurück und hatten nur den „Tunnel der Verdammnis“ gesehen. Der Tunnel bestand aus einem Haufen gestapelter Baumäste, einer der Lehrer beschmierte ihre Gesichter mit weißer Paste, ein andere spritzte Wasser mit einem Gartenschlauch; alles in allem war es etwas chaotisch. Patschnass, mit schmerzenden Füßen und das Gesicht voller weißer Paste lagen die meisten auf dem Boden und waren zu müde, um sich zu bewegen.
Der größte Spaß jedoch wurde bis zum Ende des letzten Tages aufgehoben. Die Kinder mussten einen „militärischen“ Sturmangriff inszenieren. Sie mussten eine Strickleiter hochklettern, zur Erde gleiten, trugen dabei einen Leibgurt, machten einen Wettlauf durch Reifen und unter einem Seilnetz, wobei sie von ihren Mannschaftskameraden angefeuert wurden. Alle sagten anschließend, dass dies der größte Spaß des Jahres gewesen war.