Am Abend des 28. August 2014 haben die Verehrer von Lord Ganesh am Laem Bali Hai Pier eine große Ganesh-Statue auf den Meeresgrund versenkt. Diesem spirituellen Akt, demzufolge gemeinsam mit der aus Lehm geformten Figur die Nöte und Sorgen oder auch Krankheiten der Anhänger versenkt werden sollen, gingen 15 Tage Gebete und Zeremonien voraus.
Den Vorsitz bei dieser abschließenden Zeremonie hatte Vizebürgermeister Ronakit Ekasingh gemeinsam mit Chaiyawut Daechonthee, dem Präsidenten der Gemeinschaft der Anhänger von Lord Ganesh.
Mitglieder der Gemeinschaft und viele Einheimische nahmen mit ihren eigenen kleinen Ganesh Statueen daran teil, um ihr Unheil und ihre Krankheiten an Lord Ganesh zu übergeben. Dazu schrieben viele auch ihre Namen und die ihrer Verwandten auf und übergaben die Listen mitsamt ihren Gottesstatuen an das Meer, hoffend, dass alles Böse ausgelöscht wird und Wohlstand in ihr Leben tritt.
Ganesh – die Hindu-Gottheit des Anfangs und des Gelingens
Ganesh, der Gott mit dem Elefantenkopf, der meistgeliebte Gott im hinduistischen Pantheon, der von Hindus, Jains und Buddhisten gleichermaßen verehrt wird, ist der Sohn von Shiva und Parvati. Er hat den Körper eines dickbäuchigen Mannes aber die Beine eines Kindes. Er hat vier Arme, welche vier Aspekte des feinstofflichen Körpers repräsentieren: Geist, Ego, Intellekt und Bewusstsein. In jeder dieser Hände hält er einen bestimmten Gegenstand: eine Axt, die für die Zerstörung aller Wünsche und Bindungen steht, ein Fangseil, um damit Suchenden aus allen wesentlichen Problemen herauszuziehen, Süßigkeiten, um damit die Belohnung für spirituelle Suche zu belohnen und eine Lotosblume, die das höchste Ziel, die Erleuchtung, darstellt. Mit seinen kleinen durchdringenden Augen sieht er in allen und jedem den Geist Gottes. Sein Fortbewegungsmittel ist eine kleine Maus, die für Egoismus und weltliche Wünsche steht, in denen auch die Ursache für all das menschliche Leiden liegt. Die Maus lebt in Dunkelheit und ist dann ein Dieb und stellt so das menschliche Bewusstsein dar, welches stets damit beschäftigt ist, materielle Gewinne zu erzielen. Das ist der Grund, warum der innere Frieden gestohlen wird.
Die beliebteste Geschichte über die Geburt Ganesh lautet wie folgt: Shiva meditierte lange Zeit und Parvati war alleine und fühlte sich einsam. Also formte sie aus dem Schorf ihres Körpers sowie aus Salben, Ölen und dem Wasser des Ganges einen kleinen Sohn mit einem menschlichen Kopf, bevor sie zum Bad ging. Sie stellte ihn als „Türwächter“ vor dem Tor auf. Als Shiva von seiner Meditation zurückkehrte, verweigerte der kleine Junge ihm den Zutritt und da Shiva ihn nicht kannte, schlug er ihm im Zorn mit dem Schwert den Kopf ab. Parvati flehte Shiva an, ihren Sohn wieder zum Leben zu erwecken. Shiva aber konnte Ganesh nur mit dem Kopf aus dessen vorigem Leben erwecken – und das war ein Elefantenkopf. Da Shiva nun auch der Vater von Ganesh war, befahl er allen anderen Göttern, dass Ganesh zuerst angebetet werden müsse.
Die Hindus feiern das Ganesh-Fest im August/September zum Geburtstag von Ganesh. An diesem Tag werden die Ganesh-Statuen mit Kokosnüssen, Bananen und Süßigkeiten symbolisch gespeist und mit Musik und Tanz verehrt. Am Ende des Festivals werden die Statuen in Festzügen zum Meer oder zu einem Fluss gebracht, wo sie versenkt werden. Das geschieht auch mit den Ganesh-Figuren, die in den Haushalten das ganze Jahr über gestanden haben. Die Gestalt, die aus der Erde kam, kehrt in den Naturhaushalt zurück.