Wer kennt ihn nicht, den berühmten Fussballtrainer Dragoslav Stepanovic, kurz liebevoll Stepi genannt? Sein riesiger Schnauzer war sein Kennzeichen und auch sein ‚babbeln‘ – untermalt von ein wenig jugoslawischem Akzent, das man ebenso liebvoll als „Stepi-Serbokroatisch-Hessisch“ bezeichnete. Mittlerweile allerdings spricht er vier Sprachen: serbisch, deutsch, englisch und spanisch. Nur chinesisch kann er nich so gut, da nur ein paar Brocken. Meist hat er als Trainer in China alles mit Gesten gemacht – „und das ging hervorragend“, meint er.
Nun war er nach 23 Jahren (das erste Mal kam er 1994-95) wieder einmal zu Besuch in Pattaya bei seinem langjährigen Freund Gerrit Niehaus vom Thai Garden Resort. Das konnte ich mir natürlich, die ich auch ein Fußball-Fan bin, nicht entgehen lassen und machte kurz entschlossen ein Interview mit ihm. In Thailand ist er gemeinsam mit seiner Frau zu Gast – aber diesmal sagt er, wird er wieder öfter kommen. Er ist begeistert vom Thai Garden Resort, ven den Angestellten dort, die immer hilfreich und liebenswürdig sind
Wenn man die Fotos von früher mit jetzt vergleicht, dann sieht man natürlich, dass er älter geworden ist, aber derselbe Elan und das Temperament sind dasselbe geblieben wie früher. Sein Schnauzer ist nochda, die langen Haare sind ein wenig kürzer und weißer geworden aber das Strahlen seiner Augen ist ihm trotzdem er am 30. August 2018 seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, erhalten geblieben. Übrigens feierte er an diesem Tag ein 190-jähriges Jubiläum: er wurde 70, seine Frau Jelena auch und sie sind 50 Jahre verheiratet. Und natürlich waren seine beiden Töchter, seine zwei Söhne, seine Schwiegeröhne und alle vier Enkel mit dabei. Übrigens spielt Enkel Nikola mit seinen 16 ½ Jahren bereits bei Eintracht Frankfurt.
Stepi kam 1976 zu Eintracht Frankfurt, dann zu Wormatia Worms, und nach einem Ausflug nach England (Manchester City) wieder nach Wormatia Worm bevor er sich in aller Welt (auch in den USA und sogar China) bei insgesamt 19 Clubs als Trainer betätigte. Übrigens ist Stepi ein totaler Deutschlandfan und seine Lieblingsmannschaft ist immer noch Eintracht Frankfurt und er glaubt, dass kein anderes Land so schön ist wie Deutschland. Ein tolles Kompliment!
Im Jahre 2009 zog er sich vom Fussballsport zurück – allerdings nicht ganz, denn er ist immer noch Landestrainer in Hessen für Fussballer mit mentalen Behinderungen im Alter zwischen zwischen 14 und 44 Jahren. Das hat so großen Erfolg, dass das Land Rheinland-Pfalz nun auch mitmachen will. Natürlich dauert ein Spiel insgesamt nur 20 Minuten aber es bringt den Behinderten große Freude – und ihm auch. Denn „ich habe immer Glück gehabt im Leben und will nun einen Teil davon an die Gesellschaft zurück geben“, sagt er.
Sein Motto ist „Lebbe geht weider“, ein Spruch der zu seinem Markenzeichen wurde und das ist auch der Titel seine Biografie die im Vorjahr veröffentlicht wurde. Immer noch hält er Vorlesungen aus seinem Buch und freut sich, dass besonders Studenten daran sehr interessiert sind.
Stepi ist mit Leib und Seele Fußballer gewesen, obwohl ihm seine Eltern eine Ziehharmonika schenkten, damit er sich mir der musischen Kunst zuwende. Die schmiss er aber bald in eine Ecke und lief lieber dem runden Leder nach – aber singen mag er auch heute noch. Wer weiß, vielleicht startet er im Aler noch eine Sängerkarriere an?