Nachruf auf Trude Koster

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Trude Koster, die eigentlich Gertrud hieß, verstarb am 30. 5. 2014, kurz nach ihrem 76. Geburtstag (*20.3.1938) nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Moorege bei Hamburg.

Trude war ein stiller Mensch, aber ein starker Charakter und eine Persönlichkeit, wie sie in der heutigen Zeit immer seltener zu finden sind.

Die geborene Norddeutsche hatte wahrlich kein leichtes Leben. Sie wuchs in den Wirren des 2. Weltkrieges auf, musste deswegen oft Hunger und Not leiden. Sie arbeitete ihr Leben lang hart, um ihre Familie durchzubringen und ihre Kinder groß zu ziehen. Obwohl sie gerne nach außen hin einen harten Kern zeigte, hatte sie ein weiches, mitfühlendes Mutterherz und immer eine offene Hand für jene, die ihre Hilfe brauchten.

Sie wird immer in unserer Erinnerung verbleiben:  Trude Koster.
Sie wird immer in unserer Erinnerung verbleiben:
Trude Koster.

Das war auch einer der Gründe, warum sie, die seit Anfang 2002 ständig mehrere Monate in Thailand lebte, am 30.1.2008 ein Gründungsmitglied des deutschsprachigen Rotary Clubs Phönix wurde. Dort war sie immer zur Stelle, wenn es darum ging, etwas Gutes zu tun oder Arbeit für den Club zu erledigen. Ihre eigene Lebenserfahrung half ihr immer dabei, die richtigen Worte und Taten zu finden, um Bedürftigen zu helfen.

Der ehemalige Präsident des Clubs, Heiner Moessing drückte es in folgenden Worten aus: „Mit Trude habe ich oft Kinderheime und mehrmals unsere Unfallopfer besucht, meist hatte sie dabei Tränen in den Augen, die sie zu verstecken suchte. In den großen Ferien 2013 hatte sie die Oma-Rolle für unsere Tochter Jennifer übernommen, u.a. um deren Deutschkenntnisse zu verbessern. Sie war wie eine richtige Oma für Jennifer, nahm sie oft in die Arme um sie zu drücken, ging zum Eis essen mit ihr und machte Spaß mit ihr. Selber Urgroßmutter, war sie nicht nur dafür prädestiniert, sie tat das mit Herz und Seele“.

Sie lebte glücklich in ihrem Apartment im Jomtien Condotel, das mit Orchideen überfüllt war, die sie besonders liebte. Anfang diesen Jahres aber erkältete sie sich und der böse Husten wollte nicht mehr weggehen. Sie war schwach geworden dadurch, aber eigentlich dachte sich niemand etwas Böses dabei, da sie aussah, wie immer. Erst nach langem Zureden ließ sie sich untersuchen und musste hören, dass sie an Lungenkrebs litt. Sie flog auf Anraten ihres Arztes in Pattaya nach Deutschland, um sich einer Krebstherapie zu unterziehen, leider zu spät.

Als ich mich von ihr einen Tag bevor sie abflog verabschiedete, fühlte ich bereits, dass ich sie, die mir eine echte, gute Freundin geworden war, nicht mehr wiedersehen würde und ich glaube, auch ihr war es bewusst. Bei Anrufen im Krankenhaus zeigte es sich, dass sie sich ihrer Situation voll bewusst war, gab sich jedoch niemals niedergeschlagen oder verzweifelt. Rotarier Siegfried Borchert, ein guter Freund und Nachbar Trude’s, der zur Zeit auch in Deutschland ist, besuchte sie oft im Krankenhaus. Er sagte, dass sie ihren Humor bis in die letzten Tage behalten hat.

Ich schließe mich den Worten von Heiner Moessing an, der sagte: „In meinem Leben habe ich viele Menschen getroffen, einige davon haben mich beeindruckt, aber Trude werde ich nie vergessen“. Auch ich werde sie nie vergessen!

Trude Koster (sitzend 2. von rechts) nimmt an der Gründungsfeier des deutschsprachigen Rotary Clubs Phönix teil.
Trude Koster (sitzend 2. von rechts) nimmt an der Gründungsfeier des deutschsprachigen Rotary Clubs Phönix teil.

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