Der Artikel in der Ausgabe 21 Seite 2: „Sicherheit auf den Gewässern“ war brillant geschrieben, hat er doch allen auf versteckte Art und Weise klar gemacht, dass alle etwas Entscheidendes tun wollen. Die Sache hat nur einen Haken : Niemand weiß was und wie, aber das wenigstens mit ganzer Kraft. Diese Veranstaltung sollte Aktivitäten vorgaukeln, und hat nur Luftblasen produziert. Was hätte man denn tatsächlich nach all den schrecklichen Unfällen tun müssen?
1. Stilllegung aller Speedboote und Gleitschirm-Boote auf dem Festland. 2. Schulung aller an diesen Unternehmungen Beteiligten nach internationalem Standard. 3. Kontrolle aller Boote auf Sicherheit, speziell der Aufhänge-Vorrichtungen. Es gibt übrigens welche, die solche schrecklichen Enthauptungen verhindern. 4. Jährliche Wiederholungsprüfungen.
Da dies alles viel Arbeit macht und Arbeit bekannter Weise keinen Spaß macht, wird voraussichtlich nichts geschehen. So wie immer. Außerdem ist die mächtige Speedboot-Lobby viel zu mächtig und lässt sich nichts vorschreiben, was auch noch Geld kostet. Daher sollte man zumindest alle 50 Meter am Strand einen Warnhinweis aufstellen mit folgendem Wortlaut:
„Liebe mutige indische, chinesische und koreanische Touristen! Sie beabsichtigen jetzt, sich in die Obhut eines Speedboot-Fahrers bzw. eines Gleitschirm-Bootsfahrers zu begeben. Bedenken Sie bitte vorab Folgendes: 1. Diese Fahrer haben von dem, was sie tun nicht die geringste Ahnung. 2. Dies kann sich besonders in Notfällen sehr nachteilig auswirken. Googeln Sie hierzu bitte Liveleaks- Bootsunfälle Thailand. Sollten Sie nun immer noch Lust auf dieses wagemutige Unternehmen haben, machen wir darauf aufmerksam, dass bei Unfällen irgendwelcher Art keine Regress-Ansprüche gestellt werden können, schließlich sind Sie nun selber Schuld. Besser wäre sowieso, Sie wären zu Hause geblieben. Dann nur noch : Schiff ahoi. Ihr Sicherheitsteam“.
Auch der Bericht über den Überraschungsbesuch des Polizeichefs in derselben Ausgabe hat Aussicht, in die Journale der journalistischen Kostbarkeiten einzugehen. Der Polizeichef muss wahrhaftig sehr überrascht gewesen sein, denn sonst hätte er seinem Chef nicht eine solch unbedarfte Antwort gegeben. Jetzt wissen wir also, dass es in Pattaya nur ein paar harmlose ATM – Betrüger gibt, denn, wenn es noch etwas anderes geben sollte, wären diese Unholde ja schließlich schon längst verhaftet. Irgendwie erinnert mich diese Aussage an die Antwort, die Dolly Buster einem Klatschreporter auf die Frage, ob sie noch Jungfrau sei, gegeben hat. Selbstverständlich, sagte sie, schließlich habe sie alle Verkehrspartner nur einen Zentimeter hereingelassen. Alles ist doch nur ein großes Kindergartenspiel.
Uli Flach