„Obwohl“ schwulenfreundlich, bleibt ein Nachgeschmack

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Liebe Redaktionsmitglieder!

OBWOHL ich seit einer Dekade das Pattaya Blatt mit grossem Vergnügen lese, wurde dieses doch bei der Lektüre eines Artikels der Ausgabe 5 recht kräftig getrübt. Unter „Bunt gemischt“ (Seite 14) berichtet Veechan Souksi über einen Auftritt von Lady Diamond, einer international gefeierten Travestiekünstlerin, in „The Venue“. Ich traute meinen Augen nicht, als ich las „OBWOHL es im Besitz von Schwulen ist, ist eben dieses Kabarett von höchstem Standard“. Wie bitte???!!! Ist sich der Redakteur (oder der Übersetzer) mit dieser Formulierung nicht der Diskreditierung einer Minderheit bewusst gewesen? Auch gibt es doch so etwas wie eine Schlussredaktion, in der Texte auf inhaltliche Fehler hin geprüft und gegebenfalls glattgebügelt werden. (Kleiner Exkurs: Sie lassen doch auch nicht durchgehen „OBWOHL der Papst katholisch ist, ist er doch ganz sympathisch“….). Ich habe Ihr Blatt – bislang eigentlich – immer als liberal und schwulenfreundlich eingestuft, doch bleibt bei mir jetzt ein Gefühl des Unbehagens zurück, angesichts dieser verräterischen oder doch einfach nur dummerhaftigen Konstatierung Schwule als Menschen zweiter Klasse zu bezeichnen.

Albert M. Nigbur

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel plus Fotos wurde uns direkt vom Lokal zugesandt und von uns nur wortwörtlich übersetzt. Sie haben bei Ihrem Zitat vergessen den gesamten Satz zu schreiben, der so lautet: „Obwohl es im Besitz von Schwulen ist, ist eben dieses Kabarett von höchstem Standard und wird auch von vielen heterosexuellen Menschen besucht“. Dabei zielt das „obwohl“ auf die vielen heterosexuellen Gäste hin und bedeutet, dass es, „obwohl“ es Schwulen gehört, es trotzdem auch viele heterosexuelle Gäste hat. Ich glaube übrgens nicht, dass uns irgend jemand den Vorwurf machen kann, Schwule als Menschen zweiter Klasse zu bezeichnen. Und obwohl der (jetztige) Papst auch katholisch ist, ist er wirklich sehr nett und bringt hoffentlich bald Ordnung in die katholische Kirche…

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