In der letzten Ausgabe hattet ihr einen Artikel mit einer Überschrift, die mir sehr gefallen hat: ‚Die Uhren ticken anders’.
Ja, es ist wirklich so, dass hier in Thailand so manche Uhren anders ticken. Das liegt aber mit Sicherheit auch daran, dass wir in einem anderen Land sind und nicht in Deutschland. Es geht ja schon damit los, dass hier auf der linken Straßenseite gefahren wird und nicht – wie aus Deutschland gewohnt – auf der rechten. Wie es sich damit auf See verhält, weiß ich allerdings nicht. Aber mit Sicherheit darf man auch hier als Boots- oder Schiffsführer nicht unter Drogen- und Alkoholeinfluss stehen. Beim Fährunglück vor Koh Larn stand der Schiffsführer unter Drogen und Alkohol und hat fahrlässig dadurch nun den Tod von 7 Personen auf dem Gewissen. Und wie wird der Schiffsführer bestraft? Man entzieht ihm erst einmal für 6 Monate seinen Führerschein. Ich bin gespannt, wie dann letztendlich die endgültige Strafe aussehen wird. Vielleicht wird ihm ja eine Geldbuße von 500 Baht je Todesopfer auferlegt… Ich denke, solche Menschen dürften nie wieder ein Schiff führen, aber wie gesagt… in Thailand ticken die Uhren eben anders.
Da fällt mir eine Story ein, die mir gerad jemand erzählte: ein deutscher Autofahrer kommt in Thailand an einen so genannten Checkpoint und wird plötzlich durch Handzeichen zum Anhalten aufgefordert. Er muss etwas abrupt abbremsen, um zum Stehen zu kommen. Der Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs schafft dies dummerweise nicht mehr und knallt dem Vordermann ins Heck. In Deutschland eine rechtlich klare Situation. Bei den Überprüfungen des Hintermannes kommt dann heraus, dass der Fahrer ein hochrangiger Polizeibeamter ist, der in einem eigentlich beschlagnahmten Fahrzeug ohne Versicherungsschutz unterwegs war. Quizfrage: Wer kommt für die Schäden auf? Da die Uhren in Thailand anders ticken, erspare ich mir die Antwort…
H. Ülmer