… Pattaya schneidet fleißig an dem Ast auf dem es sitzt

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An die 10 bedeutenden Bridge Turniere werden jährlich in Thailand ausgerichtet. Bei einem dieser Turniere geht es sogar um den Pokal der Prinzessin Bajrakitiyabha.

Das wussten aber die Polizeibeamten aus Banglamung nicht, als sie nach einem anonymen Anruf eine ‚Spielhöhle‘ ausnehmen wollten. Ohne vorher Erkundigungen einzuziehen, stürmten sie am 3. Februar 2016 mit 50 Mann, zu denen Polizisten, Beamte und sogar Armeeoffiziere gehörten, den ‚Jomtien und Pattaya Bridge Club‘, der bereits seit dem Jahre 1994 besteht.

Die Spieler, alle etwas ältere Jahrgänge und die meisten Ausländer, dachten sich anfangs nichts dabei. Erst als sie alle zusammen verhaftet wurden, erschraken sie und eine Dame sagte: „Das ist nicht „Gambling“, das ist „Spielen“. Aber die energischen Polizisten wollten davon nichts hören oder etwa gar verstehen. Sie glaubten im Recht zu sein, denn es lag zwar kein Geld auf den tischen und auch keine Chips, dafür aber mehr als 120 Spielkarten. Ein 70-Jahre altes Gesetz in Thailand aber besagt, dass dies verboten ist. Und in Thailand nimmt man es mit Verboten ja ganz genau – oder? Speziell bei Ausländern.

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Die 32 älteren Leute, darunter eine 84-jährige Dame, die einen Herzfehler hat und der Leiter des Bridge Clubs, Jermey Watson, 74, wurden auf Polizeiwagen zur Polizeistation gebracht. Dort wurden sie 12 Stunden lang bis in die frühen Morgenstunden des 4. Februar eingesperrt und erhielten laut Aussagen nur jeder ein Glas Wasser. Die 84-jährige Dame allerdings wurde von Freunden ins Krankenhaus verbracht, dies erlaubten die strengen Gesetzeshüter – da es wahrscheinlich nicht sehr gut ausgesehen hätte, wäre die Dame dort einem Herzanfall erlegen.

Die „Sünder“ konnten vorbringen was sie wollten, die Polizisten glaubten ihnen nicht, dass nicht um Geld gespielt wurde (so gewöhnt von ihren Landsleuten, die ja sogar beim Golfen wetten) und meinten, dass die Gewinne eben erst später die Hand gewechselt hätten. Als „Beweise“ beschlagnahmten die Polizisten das Punktebuch und den Computer mit der Auflistung der Spieler und deren jeweiligen Punkten.

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Erst die Intervention der Präsidentin der Bridge-Vereinigung in Asien-Pazifik, Khunying Chodchoy Sophonpanich, half. Sie machte sich die Mühe, die Polizisten über das Bridge Spiel aufzuklären, soweit dies möglich war. Sie erkl;ärte ihnen geduldig, dass Bridge ein Sport ist und auch bei den Südostasienspielen eine Disziplin darstellt. Sie sagte auch weiter, dass jedes Jahr Tausende Bridge Spieler nach Thailand kommen, hier ihr gutes Geld in Hotels und anderen Facilitäten lassen, um auch hier Bridge zu spielen. Und sie erklärte ihnen auch, dass Clubs keine Genehmigung durch Behörden benötigen. Ja, sie ging sogar soweit, dass sie den Polizisten und den Verantwortlichen der Razzia vorwarf, Ausländer, die hier in Thailand ihren Urlaub verbringen wollen, deutlich abgeschreckt zu haben und dadurch dem Königreich großen Imageschaden zugefügt hätten. Sie verlangte, dass den Spielern umgehend deren Reisepässe und die 5.000 Baht pro Kopf Kaution zurück erstattet werden. Sie drohte auch damit, es zu veranlassen, dass die Verantwortlichen versetzt werden. Denn die Polizisten hatten von jedem Spieler 5.000 Baht Kaution kassiert und nach Medienangaben angeblich vom Clubvorsitzenden Jeremy Watson sogar eine Kaution von 10.000 Baht sowie 140.000 Baht Strafe verlangt. Als sie die „Übeltäter“ aber dann doch nach 12 Stunden freiließen gaben sie sich mit einer Geldbuße von insgesamt 50.000 Baht für den Besitz von 150 nicht versteuerten und angemeldeten Spielkarten zufrieden.

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Der Schaden ist gemacht: die ganze Welt lacht wieder einmal kräftig über Thailand und Pattaya und die Medien, die dieses Unverständnis der Behörden mit Kopfschütteln ansehen, reißen böse Witze so nach dem Motto: „Über Europa lacht die Sonne – über Thailand die ganze Welt!“

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