1. Mai – der Tag der Arbeit

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Der 1. Mai ist nicht nur der Anfang zum bekannten „Wonnemonat“, sondern er steht auch für die Solidarität der Arbeiter (Kampftag der Arbeiter) und wird auch als „Tag der Arbeit“ bezeichnet. Auch in Pattaya und ganz Thailand wird dieser Tag feierlich begangen und ist ein offizieller Feiertag.

Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien, welche ebenfalls den Achtstundentag forderte.

Dieser Schnitt von 1886 war die meistverbreitete Illustration der Haymarket-Affäre. Er zeigt fälschlicherweise Samuel Fieldens Ansprache, die Bombenexplosion und die gleichzeitig stattfindende Straßenschlacht. (Foto Wikipedia)
Dieser Schnitt von 1886 war die meistverbreitete Illustration der Haymarket-Affäre. Er zeigt fälschlicherweise Samuel Fieldens Ansprache, die Bombenexplosion und die gleichzeitig stattfindende Straßenschlacht. (Foto Wikipedia)

Es kam darauf zu Massenstreiks und Demonstrationen in den Industrieregionen. Auch in einer Chicagoer Fabrik für landwirtschaftliche Geräte erklärten sich zu dieser Zeit die Mehrheit der Arbeiter solidarisch gegen die Betriebsleitung und drohten mit Streik, weil sie unzufrieden waren mit dem 12-Stunden-Tag bei einem Durchschnittstagesverdienst von drei US-Dollar. Die Geschäftsleitung reagierte mit Massenaussperrungen und versuchte, die nun 800 bis 1000 freien Stellen mit neuen Einwanderern zu besetzen. Infolge der Kampagnen der sozialistischen Arbeiter-Zeitung meldeten sich jedoch nur 300 neue Arbeiter, während in anderen Fällen Arbeiter vor der Fabrikpforte Schlange standen. Das wurde und wird bis heute als großer Sieg der Gewerkschaft gewertet.

Die sieben zum Tode verurteilten Anarchisten. Der nicht abgebildete Achte wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. (Foto Wikipedia)
Die sieben zum Tode verurteilten Anarchisten. Der nicht abgebildete Achte wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. (Foto Wikipedia)

Drei Wochen später hielt August Spies, der Chefredakteur und Herausgeber der Arbeiter-Zeitung, am Abend des 1. Mai 1886 auf einer Arbeiterversammlung auf dem Haymarket in Chicago eine Rede. Nach der Haymarket-Versammlung – Ursprung des Arbeiterklassenbewusstseins – folgte ein mehrtägiger Streik in Chicago und führte zunächst am 3. Mai zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, bei der zwei Demonstranten getötet wurden. Bei einer Protestkundgebung am Tag darauf eskalierte die Gewalt und hinterließ an die 30 Tote und mehr als 200 Verletzte.

Acht Anarchisten, die die Kundgebung organisiert hatten, wurden festgenommen und der Verschwörung angeklagt. Vier von ihnen, darunter der Chefredakteur und Herausgeber der Arbeiter-Zeitung, Spies, wurden durch den Strang hingerichtet, einer beging in seiner Zelle Suizid. Die noch lebenden drei wurden sechs Jahre später begnadigt.

Auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationalen 1889 wurde zum Gedenken an die Opfer des Haymarket Riot der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal dieser „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.

Der Tag der Arbeit in Thailand

Nach dem Aufbau von Arbeiterorganisationen in Thailand wurde er am 20. April 1929 ein nationaler Feiertag. Dieser gesetzliche Feiertag hatte aber nur 18 Monate Bestand und wurde 1930 widerrufen, da es bei den Feierlichkeiten an diesem Tag zu Unruhen kam.

Erst 1978 wurde der Feiertag in Thailand wieder eingeführt, mit Feierlichkeiten im Lumpini Park in Bangkok, allerdings in traditionellem thailändischen Stil mit der Vergabe von Almosen, Ausstellungen, Vorträgen und Unterhaltungsspielen für die Arbeiterklasse; der Premierminister segnete die Arbeiter. 1993 wurde das Ministerium für Arbeit und soziale Wohlfahrt eingeführt, wie es viele andere Länder schon vorher hatten.

Mittlerweile gibt es in Thailand nicht mehr viele, die den Tag der Arbeit zu Demonstrationszwecken benutzen, sondern einfach Urlaub machen – und das meist am Strand. Dies wird natürlich (wie üblich hierzulande) von den Strandverkäufern und den Strandliegenvermietern weidlich ausgenützt und diese erhöhten ihre Preise oft ums Vierfache. Leider hinterließen die einheimischen Urlauber dabei auch viel Unrat und Abfall am Strand, denn sie haben immer noch nicht gelernt, dass man seinen eigenen Dreck wegräumen soll. Was besonders auffiel, waren die vielen ausländischen (Bau) Arbeiter, zumeist aus Myanmar, Laos und Kambodscha, die endlich einen Faulenzertag am Strand verbringen durften.

Viele Arbeiter sind immer noch unterbezahlt

Der Tagesmindestlohn von 300 Baht, der Anfang 2013 eingeführt wurde und der, wie von der Regierung versprochen bis 2015 beibehalten werden muss, wird von vielen thailändischen Firmen immer noch nicht bezahlt. Außerdem haben noch immer nicht alle Arbeiter Zugang zur Krankenversicherung. Besonders betrifft dies immer noch Teile der Bauwirtschaft in Pattaya und Umgebung

Das thailändische Arbeitsministerium hat den Tag der Arbeit landesweit mit zahlreichen Aktivitäten gewürdigt. Allerdings wurden diese Festlichkeiten durch die immer noch andauernden politischen Schwierigkeiten sehr gedämpft.

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