Stahlkonzern Voestalpine geht in die USA

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Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine gab bekannt, dass er seine Werke aus Österreich in die USA umsiedeln wird. Allerdings erst dann, wenn diese das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.

Voestalpine kritisierte die wechselhafte Umwelt- und Klimapolitik der EU, sowie die teuren Energiepreise, Personalkosten (in Europa 30 Prozent teurer) und Grundstückspreise (zwanzigmal so teuer als in den USA). In den USA sind die Energiepreise im Moment viel niedriger, da sie wegen der umstrittenen Förderung von Öl und Gas aus Schiefergesteinsschichten (Fracking) stark gefallen sind.

Wolfgang Eder.
Wolfgang Eder.

Voestalpine-Chef Wolfgang Eder sagte, dass man im Moment nur Nordamerika als langfristig kalkulierbaren Standort ansieht. „Das soll keine Drohung sein, sondern einfach eine Rechenaufgabe im globalen Wirtschaftsgeschehen“, sagte er. „Amerika bietet heutzutage viel bessere Rahmenbedingungen als Österreich und Europa. Vor allem sind die Energiepreise, Personalkosten und Grundstückspreise erheblich niedriger“, meinte Eder.

Bereits in der Mitte des nächsten Jahrzehnts erreichen eine Kokerei und zwei Hochöfen in Linz (Oberösterreich) das Ende ihrer Lebensdauer. Daher muss sich Voestalpine in etwa fünf Jahren entscheiden, wo neue Anlagen entstehen sollen.

Der Konzern baut bereits jetzt seine Kapazitäten in den USA aus. In Cartersville (Georgia) wird in wenigen Tagen ein 50 Millionen Euro teures Werk die Produktion aufnehmen. Dort werden Auto-Chassis-Teile hergestellt.

Für 2016 ist ein weiteres Werk in den USA geplant. In Corpus Christi (Texas) soll hochreines Eisen produziert werden. Dieses dient als Vormaterial für die Stahlerzeugung. Mit einer Investition von 550 Millionen Euro ist das Projekt das größte außereuropäische Vorhaben in der Unternehmensgeschichte.

Eder kritisierte auch die Umwelt- und Klimapolitik der EU, da diese sich permanent ändert. Aus Sicht der Industrie kommt es dadurch zu größeren Belastungen und auch die immer strengeren Vorgaben für die Reduzierung von Kohlendioxidemissionen stören ihn.

Bis 2020 soll der Anteil des Amerika-Geschäfts am Konzernumsatz von 8 auf 15 Prozent ausgebaut werden. Eder kann sich Akquisitionen mit Kaufpreisen in den Dimensionen von einigen hundert Millionen Euro vorstellen.

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