Die Europäische Zentralbank (EZB) musste auf die widersprüchlichen Signale aus der Wirtschaft reagieren und entscheiden, ob die Zinsen für die 18 Euro-Länder nochmals gesenkt werden.
Der Rat der EZB hat sich in der vergangenen Woche in Frankfurt am Main getroffen. Eine Reihe von Ökonomen erwartete eine Zinssenkung oder aber andere Maßnahmen, die die Wirtschaft ankurbeln könnten.
Einige Ökonomen glaubten, dass die EZB ihren Leitzins von seinem Rekordtief von 0,25 Prozent senken wird. Das ist allerdings nicht geschehen. Die EZB belässt trotz gesunkener Inflation den Leitzins bei 0,25 Prozent.
Der Leitzins ist der von der EZB einseitig festgelegte Zinssatz, zu dem sie mit den Banken Geschäfte abschließt und hat so Einfluss auf die Kreditkosten. Eine Senkung macht den Menschen z.B. den Hauskauf günstiger und Unternehmen bekommen günstiger Darlehen, um die Produktion auszuweiten.
Allerdings ist der Zinssatz schon sehr niedrig und Darlehen sind günstig. So könnte die EZB auch andere Maßnahmen ergreifen wie z.B. günstige Kredite für die Banken. Das würde ebenfalls dazu führen, die Kosten für kurzfristige Kredite zu senken. Es wäre ebenso für die EZB möglich, Anleihen zu kaufen, um so frisches Geld in die Wirtschaft zu pumpen, so wie es die US-Federal Reserve, die Bank of England und die Bank of Japan getan haben – aber das ist weniger wahrscheinlich. Die nächste Entscheidung zum Leitzins soll im März fallen.