Nelson Mandela ist tot

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Nelson Mandela, einer der weltweit beliebtesten Staatsmänner und eine herausragende Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts wurde, nachdem er nach 27 Jahren im Gefängnis das Ende der weißen Minderheitsherrschaft in Südafrika aushandelte, ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat dies am späten Donnerstagabend (5. Dezember 2013) mitgeteilt und sagte: „Wir haben unseren größten Sohn verloren.“

Als Südafrikas erster schwarzer Präsident hat der ehemalige Boxer, Rechtsanwalt und Häftling Nr. 46664 den Weg zur Versöhnung der Rassen geebnet. Er speiste gemeinsam mit dem Staatsanwalt, der ihn ins Gefängnis brachte, hat bei seiner Amtseinführung die Hymne der Apartheid Ära gesungen und reiste Hunderte Meilen, um Tee mit der Witwe von Hendrik Verwoerd, dem Premierminister während seiner Haftzeit, zu trinken.

Seinen denkwürdigsten Auftritt hatte er, als er beim Finale der Rugby-WM 1995 in Johannesburg in den südafrikanischen Farben auf das Spielfeld kam, um der siegreichen südafrikanischen Mannschaft zu gratulieren. Er brachte die überwiegend 63.000 weißen Zuschauer zu standing ovations und sie riefen „Nelson! Nelson! Nelson!“.

Er wurde 1964 wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt und in das berüchtigte Gefängnis Robben Island gebracht. Es war verboten, ihn zu zitieren oder sein Foto zu veröffentlichen, doch er und die anderen inhaftierten Mitglieder seines verbotenen Afrikanischen Nationalkongresses konnten Nachrichten für den Kampf gegen die Apartheid aus dem Gefängnis schmuggeln.

Im Laufe der Zeit – die „langen, einsamen und verlorenen Jahre“, wie er sie nannte – stieg die internationale Beachtung der Apartheid immer mehr. Mittlerweile wurde Mandela 70 und war der weltweit berühmteste politische Gefangene. Es waren seine geistigen Reserven, die ihn einen Weg finden ließen, um auch aus der Gefangenschaft Vorteile zu ziehen, obwohl er die bedingten Angebote der Freizügigkeit seiner Gefängniswärter ablehnte.

Tausende starben, wurden gefoltert und wurden im jahrzehntelangen Kampf gegen die Apartheid inhaftiert und als Mandela 1990 aus dem Gefängnis entlassen wurde und zu der Menge lächelte und winkte, wurde dieses Bild zu einem internationalen Symbol der Freiheit, ebenso wie der Fall der Berliner Mauer.

 Mandelas Leben

Nelson Mandela Rolihlahla wurde am 18. Juli 1918geboren. Er war Sohn eines Stammesführers in Transkei, einer der vom Apartheid-Regime eingerichteten unabhängigen Republiken zur Trennung von Schwarzen und Weißen.

Mandelas königliche Erziehung gab ihm eine würdevolle Haltung, die zu seinem Markenzeichen wurde. Viele Südafrikaner aller Rassen nannten ihn später als Zeichen der Zuneigung und des Respekts Madiba, sein Stammes – Name.

Aufgewachsen in einer Zeit, als fast ganz Afrika unter europäischer Kolonialherrschaft stand, besuchte Mandela Methodisten Schulen, bevor er 1938 an der schwarzen Universität Fort Hare zugelassen wurde. Wegen seiner Rolle bei einem Studentenstreik wurde er zwei Jahre später von der Universität ausgeschlossen. Er zog nach Johannesburg und arbeitete als Polizist in einer Goldmine, boxte als Amateur im Schwergewicht und studierte Rechtswissenschaft.

Seine erste Frau, die Krankenschwester Evelyn Mase, brachte vier Kinder zur Welt. Eine Tochter starb bereits im Säuglingsalter, ein Sohn wurde 1970 bei einem Autounfall getötet und ein weiterer Sohn starb 2005 an AIDS. Das Paar ließ sich 1957 scheiden und Evelyn starb im Jahr 2004.

Mandela begann seinen Aufstieg in der Anti-Apartheid-Bewegung im Jahr 1944, als er bei der Formierung der Jugendliga des ANC mithalf.

1952 organisierte er eine Kampagne gegen die Gesetze, durch die Schulen, Ehe, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zwischen schwarz-weiß getrennt wurden. Die Regierung verbot ihm daraufhin die Teilnahme an Versammlungen und veranlasste ihn, Johannesburg zu verlassen, der Beginn all der vielen Verbote, die er erdulden musste.

Nachdem ein zweitägiger landesweiter Streik von der Polizei niedergeschlagen wurde, haben er und eine kleine Gruppe von Mitkämpfern des ANC militärische Aktionen beschlossen und Mandela drängte zur Bildung des Guerilla – Flügels Umkhonto we Sizwe der Bewegung, oder auch Speer der Nation.

1962 wurde er wegen illegalen Verlassens des Landes und Anstiftung von Schwarzen zum Streik verhaftet und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Ein Jahr später entdeckte die Polizei das Hauptquartier des ANC auf einer Farm in der Nähe von Johannesburg und beschlagnahmte Dokumente, aus denen Pläne für eine Guerilla-Kampagne hervorgingen. In einer Zeit, in der die afrikanischen Kolonien eine nach der anderen zu unabhängigen Staaten wurden, wurden Mandela und sieben Mitangeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt.

Seit den späten 1960er Jahren wurde Südafrika nach und nach international ausgestoßen, von der UNO ausgeschlossen, von den Olympischen Spielen verbannt. 1973 verweigerte Mandela ein Angebot der Regierung zur Freilassung unter der Bedingung, dass er sich einverstanden erklärt, sich in seine Heimat Transkei zurück zu ziehen. 1982 wurden er und weitere andere ANC Häftlinge von Robben Island in ein Festland Gefängnis verlegt. Drei Jahre später wurde Mandela wiederum die Freiheit angeboten und er lehnte wiederum ab, außer die Rassentrennungsgesetze werden abschaffen und die Regierung verhandelt mit dem ANC.

1989 wurde F. W. de Klerk Präsident. Er hat erkannt, dass das Ende für das von Weißen regierte Südafrika nah war. Mandela hat in seinen letzten Wochen im Gefängnis sich für die Verstaatlichung Banken, Minen und Monopol-Industrie eingesetzt – ein Standpunkt, der die weiße Geschäftswelt verängstigte.

Am 11. Februar 1990, verließ Häftling Nr. 46664, dem nicht einmal erlaubt wurde, das Gefängnis zur Beerdigung seiner Mutter zu verlassen, als freier Mensch Hand in Hand mit seiner Frau Winnie das Gefängnis. Schwarze im ganzen Land brachen in Freude aus – ebenso wie viele Weiße.

Mandela übernahm den ANC, erhielt 1993 gemeinsam mit de Klerk den Friedensnobelpreis und im folgenden Jahr wurde er bei der ersten Wahl für alle Rassen zum Präsidenten Südafrikas gewählt.

Bei seiner Amtseinführung stand er mit der Hand auf dem Herz und wurde von weißen Generälen salutierte, als er zwei Hymnen sang: die Hymne der Apartheid – Ära „Die Stem“ („Die Stimme“) und die Afrikanische Hymne „Nkosi Sikelel ‘iAfrika“ („Herr segne Afrika“).

Er hinterlässt seine Frau Graca Machel, seine Tochter Makaziwe aus erster Ehe und die Töchter Zindzi und Zenani aus seiner zweiten Ehe.

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