Um Afrikanischen Elefanten zu zeigen, wo es lang geht, braucht man nur mit dem Finger zu zeigen – die Dickhäuter verstehen instinktiv diese Geste. Wenn Menschen auf Dinge deuten und damit die Aufmerksamkeit anderer darauf lenken, verstehen auch die Afrikanischen Elefanten diesen Fingerzeig. Sie selbst gestikulieren untereinander ebenfalls häufig mit dem Rüssel, allerdings ist noch nicht ganz geklärt, ob sie dabei auch wirklich „deuten“.
Forscher fanden aber heraus, dass sie den Dickhäutern diesen Fingerzeig gar nicht erklären mussten, weil diese ihn auf Anhieb verstanden. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sie, genau wie die Menschen, in enger Gemeinschaft leben und dadurch auch auf Kommunikation angewiesen sind.
Das zeigt eindeutig, dass dieses „deuten“ auch Tiere entwickeln können, die nicht mit Primaten verwandt sind. Da Elefanten uns Menschen kognitiv viel ähnlicher sind, als man bisher glaubte, versetzt sie dies in die Lage, die charakteristische Art, wie Menschen mit dem Finger auf etwas zeigen, zu verstehen.
Bei Experimenten mit zwei verschlossenen Eimern, in einem befand sich Futter, folgten die Elefanten dem Fingerzeig der Menschen und wählten zu 67,5 Prozent den Futtereimer. Einjährige Kinder liegen bei diesem Experiment bei 72,2 Prozent.
Ohne einen Fingerzeig zu bekommen, nutzten die Elefanten aber auch andere Hinweise für ihre Entscheidung – etwa wie nahe der Mensch beim Futtereimer stand oder ob er abgewandt dastand.
Kleinkinder können bereits auf etwas zeigen und auch darauf reagieren. Aber auch unsere domestizierten Katzen, Ziegen, Pferde und allem Hunde, sind in der Lage, menschliche Gesten zu interpretieren, im Gegensatz zu Menschenaffen und andere Primaten. Diese tun sich eher schwer damit, etwas zu deuten.