Niki Lauda, schillernde Legende im Formel 1 Zirkus und einer der Größten im Österreichischen Sport, Niki Lauda, ist tot.
Seine Familie gab seinen Tod in der Nacht auf Dienstag, den 21.5.2019 in einer E-Mail bekannt. Der 70-jährige dreifache Formel-1-Weltmeister und Flug-Unternehmer war am Montag, den 20.5.2019 im Kreis seiner Familie verstorben.
„Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich. Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für alle. Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen“, schrieb die Familie Lauda.
Im Sommer vergangenen Jahres musste sich Niki Lauda einer Lungentransplantation unterziehen. Erst nach etlichen Monaten konnte er aus dem Krankenhaus entlassen werden. In diesem Jahr war er wegen einer Nierensache bereits Anfang des Jahres in einem Schweizer Krankenhaus.
Sein Leben
Andreas Nikolaus Lauda wurde am 22. Februar 1949 geboren. Seine Eltern waren Wiener Industrielle. Ohne deren Wissen machte er im Alter von sein Renndebüt bei einem Bergrennen in Mühllacken – in einem von der Oma finanzierten Mini Cooper S. Aber bereits 1971 wurde sein Traum vom Einstieg in die Formel 1 erfüllt. Leider war der march, den er fuhr, nicht in Ordnung und Niki musste aufgeben. Erst 1974 gelang ihm der große Durchbruch bei Ferrari: Am 28. April 1974 gewann er in Spanien seinen ersten von insgesamt 25 Grand Prix. Um im nächsten Jahr wurde er zum ersten Mal Weltmeister.
Zwei Jahre später erlitt er einen Schicksalsschlag, an dem er sein Leben lang litt. Am 1. August 1976 verunglückte Niki Lauda am Nürnburgring, sein Bolide ging in Flammen auf. Rennkameraden stoppten um ihn aus den lichterlohen Flammen zu ziehen. Es war ein Wunder, dass er trotzdem überlebte, allerdings mit so schweren Wunden, dass niemand damit rechnete, dass er durchkommt. Beonders seine Lunge war durch 50 Sekunden langes Einatmen der Flammen und des Rauchs sehr geschädigt.
Aber Niki Lauda gab nicht auf. Er kämpfte ums Überleben und als die ganze Welt damit rechnete, dass er nie wieder Rennen fahren wird, überraschte er alle und saß nur 42 Tage später wieder im Cockpit.
Ein Jahr später wurde er zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister. 1984 folgte WM-Titel Nummer drei, bevor er das Cockpit endgültig verließ. Dem Rennsport blieb er allerdings treu: die Boxengasse war stets sein zweites Zuhause.
Niki Lauda fungierte in den 1990er-Jahren als Team-Berater für Ferrari. Im Jahre 2012 stieg er zu Mercedes um und wurde Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams. Außerdem erwarb er Anteile an dem Rennstall.
So ganz nebenbei machte er seine zweite Leidenschaft – das Fliegen – zum Beruf. Bereits 1979 hatte er die erste Lauda Air mit zwei Fokker F-27 gegründet. 1988 folgte eine Neugründung mit ersten Linienflügen in den Fernen Osten, ab 1990 hatte die Lauda Air eine weltweite Linienflugkonzession.
Niki Lauda saß bei diesen Flügen oft selbst im Cockpit. „Das ist Teil meiner Übersicht über die Airline und über die Produktentwicklung“, meinte er. Er wollte einfach mit dabei sein und gab ein gutes Vorbild für seine ganze Besatzung ab.
Das Erlebnis aber, das dieser mann, der selbst so viel Schweres erlebt hatte, als das schlimmste seines Lebens nannte, war der Absturz einer Lauda-Air-Maschine am 26. Mai 1991 auf dem Flug von Thailand nach Wien, bei dem alle 223 Insassen ums Leben kamen. (Übrigens war ich selbst auf diesem Flug gebucht und musste wegen eines Freundes, der krank geworden war und den ich begleiten sollte, einen Tag vorher unter Protest auf einen anderen Flug umbuchen, da dieser nicht umbuchen konnte).
1993 stieg die deutsche Lufthansa mit einer Sperrminorität bei der Lauda Air ein und stockte später auf 39,7 Prozent auf. 1997 übernahm die AUA 36 Prozent der Lauda Air und kaufte Niki Lauda nach jahrelangem heftigem Streit im Jahre 2001 endgültig aus. Die Marke existierte noch bis 2013, wurde aber in den letzten Jahren als reine Vertriebsmarke ohne eigenen Flugbetrieb geführt.
Niki Lauda gründete 2003 eine weitere Fluglinie: die „FlyNiki“. Anfang 2004 wurde der Name in „Niki“ ugeändert. 2011 übernahm Air Berlin 100 Prozent der Aktienanteile, bis sie zum Jahre 2017 Insolvenz anmelden mussten.
Mitte Jänner 2018 musste „Niki“ in Österreich Konkurs eröffnen. Das Bieterverfahren wurde durch die österreichische Insolvenzverwalterin wiederholt – und Niki Lauda erhielt den Zuschlag und gliederte „Niki“ in sein bestehendes Transportunternehmen „Laudamotion“ nach einer Kooperation mit Ryanair ein.
Gesundheitliche Rückschläge gab es für Niki Lauda auch immer wieder. 1997 musste er sich einer Nierentransplantation unterziehen, der Spender der Niere war sein Bruder Florian. 2005 musste auch diese Niere ersetzt werden, Spenderin war seine zweite Frau Birgit. Im August 2018 kam dann die Lungentranspantation.
Aus seiner ersten Ehe mit Marlene Knauss hinterlässt Niki Lauda seine zwei Söhne Lukas und Matthias, aus der zweiten Ehe mit Birgit seine 2009 geborenen Zwillinge Max und Mia. Er hat noch einen Sohn, Christian, aus einer außerehelichen Beziehung.
Niki Lauda hatte ein bewegtes, aufregendes Leben, er gab niemals auf un dkämpfte immer alles durch.
Österreich, aber auch die Welt, wird seinen „Niki Nazionale“ sicher nie vergessen.