Kanadier wollen nach Katoy-Angriff Thailand verlassen

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Ein kanadisches Paar hat die „Schnauze voll“ von Thailand. Der Grund dafür: Sie mussten Strafe bezahlen, nachdem sie sich gegen die tätlichen Angriffe von sechs Katoys gewehrt hatten.

Karine Lanteri und Olivier Dufour wohnen seit mehr als drei Jahren in Pattaya. Sie befanden sich am 15. April 2015 – also nach der offiziellen Songkran Feier – auf dem Weg zu einem Restaurant an der Beach Road. Ein Katoy hielt sie auf und beschmierte die Frau mit weißem Puder im Gesicht und an der Kleidung. Die Frau bat sie höflich dies zu unterlassen, erhielt aber von dem Katoy frech zur Antwort, dass er/sie hier machen könne was er/sie wolle, da er Thailänder sei. Und fing sie auch noch mit Wasser zu bespritzen an. Der Ehemann der Frau, Olivier, drohte, dass er die Polizei rufen werde und erhielt dafür einen Schlag mit der Wasser-Maschinenpistole des Katoys. Ein Thai-Passant kam dem Paar zu Hilfe und trennte die Streithähne. Das Ehepaar ging auf einer anderen Strecke weiter aber nur kurz nach dem Vorfall wurden sie vor der Pattaya Avenue Mall von sechs anderen Katoys angesprungen und verprügelt.

Das Paar wehrte sich so gut es konnte, hatte aber keine Chance gegen die sechs jungen Transvestiten. Erst das Eingreifen der Polizei – anscheinend hatte einer der untätig zusehenden Leute auf der Straße doch die Polizei gerufen – machte dem Verprügeln ein Ende.

Die Polizei brachte die sechs Katoys und das Ehepaar zur Polizeistation. Dort musste Olivier Dufour ein Dokument unterschreiben, das zwar mit seinem Namen versehen war ohne ihn um seinen Reisepass zu fragen und ohne es ihm zu übersetzen. Danach musste er 500 Baht Strafe bezahlen. Zwei ausländische Polizeivolontäre sagten ihnen, dass sie bezahlen sollten, da die Strafe sonst erhöht werde. Auf die Frage des Ehepaares warum denn sie als Geschädigte Strafe bezahlen müssten, sagte ein Polizeibeamter angeblich, dass sie sich wegen „Selbstverteidigung in der Öffentlichkeit“ strafbar gemacht hätten. Sie hätten sich lieber von den Katoys ohne Notwehr verprügeln lassen sollen und diese hätten dann die Krankenhauskosten tragen müssen.

Laut Karine Lanteri durften sie auch keine Anzeige gegen alle sechs Katoys machen, sondern mussten sich zwei aussuchen, die dann angeblich auch Strafe bezahlen mussten. Denn, so hieß es, die Katoys hätten zu sechst viel mehr Aussagekraft vor Gericht als die zwei Ausländer. Ob und wie viel die beiden Katoys bezahlten, blieb dem Ehepaar unbekannt.

Laut Artikel in der Bangkok Post kontaktierte die Bangkok Post Sunday die Polizeistation Pattaya, dort konnte jedoch diesbezüglich des Vorfalls keinerlei Eintragung im Logbuch gefunden werden. Ein Polizeibeamter meinte dazu, dass niemand eine Strafe wegen Selbstverteidigung habe bezahlen müssen und diese ganze Angelegenheit nur ein „Missverständnis“ sein könne.

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