Wenn Angst zur Krankheit wird

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Angst ist weitverbreitet. Damit ist nicht die Schutzfunktion „Angst“ gemeint, sondern Ängste, die Menschen krank machen können, da ihre innere Alarmanlage zu schnell auf zu vieles reagiert. Besonders bei ungefährlichen Situationen werden oft heftige Überreaktionen ausgelöst. Jene, die darunter leiden, werden mit der Zeit stark verunsichert, manchmal so stark, dass sie sich nicht mehr aus ihrer Wohnung wagen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass besonders Menschen, die in der öffentlichen Verwaltung oder im Gesundheitswesen, oder in der Lehrtätigkeit arbeiten, aber auch Lokomotivführer besonders darunter leiden und viele Fälle don Dienstunfähigkeit gehen auf dieses Verhalten zurück.

Angst kann zu Krankheit werden. (Foto: Apotheken Umschau)
Angst kann zu Krankheit werden.
(Foto: Apotheken Umschau)

Man hat auch festgestellt, dass die Grenzen zwischen Angst, Depression oder dem „Burn-Out-Syndrom“ sehr häufig ineinander fließen. Die Betroffenen weigern sich meist über ihr Leiden zu sprechen, wollen es verbergen und vermeiden es psychische Erkrankungen zu erwähnen oder auch nur im Gespräch anzuschneiden. Die Menschen, die von diesen Angstzuständen betroffen sind, leiden unter Scham und daher wollen sie sich keinesfalls “abstempeln” lassen. Sie wollen ihre Schwäche, ihre Angriffbarkeit aus Angst vor Repressalien verbergen anstatt Hilfe zu suchen. Viele Betroffene erliegen dann häufig der Alkohol- oder Medikamentensucht, die von den Mitmenschen wiederum falsch verstanden wird.

Was löst diese Ängste aus? Es wurde festgestellt, dass Stress, andere Belastungen, mangelnde Anerkennung, tätliche Gewalt daran schuld sind. Angst vor Fehlern, Stress durch Perfektionismus, Scheu vor neuen Aufgaben bringen neue Ängste.

Angsterkrankungen können aber sehr gut therapiert werden, sofern die Betroffenen den Willen haben, sich helfen zu lassen und mitzuarbeiten und die Angst nicht als Feindin ansieht, sondern als Warnsignal. Vielleicht will die Angst ausdrücken, dass der Mensch mehr Selbstbestimmtheit braucht, dass ihm etwas nahe geht, dass die Ruhezeit nicht ausreicht oder seine Einstellung ihm das Leben schwer macht oder er durch seinen Perfektionismus unmenschlich handelt.

Betroffene werden bei Therapien dazu angehalten, eine Verhaltensänderung durchzuführen und Einsicht zu erlangen und nicht nur darüber reden, sondern handeln.

Hier folgen 10 Tipps zur Angstbewältigung:

1. Die Angst akzeptieren; 2. Fachliche Hilfe suchen; 3. Den Willen haben gesund zu werden; 4. Sich selbst zu lieben mit all seinen Schwächen; 5. Den Einflüsterungen der Angst genau zuhören; 6. Bei der Therapie Angstübungen durchführen; 7. Auf seine Gedanken achten; 8. Geduld haben; 9. Gute Beziehungen pflegen und gute Freunde haben; 10. Seinen eigenen Weg gehen.

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