Vor etwa 15 Jahren
schrieb ich im Zuge meiner Ausbildung zum Psychotherapeuten eine Facharbeit
zur Behandlung von „Internet-Sucht” und erntete damit zunächst noch große
Skepsis: sei dieses Problem denn überhaupt mit einer „echten” Abhängigkeit
zu vergleichen?
Heute herrscht darüber
in Fachkreisen kein Zweifel mehr, und bedingt durch die Verbreitung von
Computern im täglichen Leben sowie die Popularität des Internets häufen sich
die Fälle, in denen Eltern nach Möglichkeiten suchen, ihre Kinder von den
Online-Spielen wegzubringen, vor denen diese einen Großteil des Tages
verbringen.
So manche Erwachsenen
wiederum können nicht verstehen, warum sie nicht damit aufhören können,
suchtartig Filme herunterzuladen oder stundenlang in Online-Chats zu
verbringen. Es ist, als hätte das Internet auf manche Menschen eine
Sogwirkung, aus der sie sich aus eigener Kraft kaum mehr lösen können. Was
aber macht dieses Medium so „gefährlich”?
Die geradezu
unglaubliche Fülle an Angeboten (Filmen, Online-Kontakten, spielerischen
Herausforderungen, spannenden Informationen usw.), die das Internet bietet,
stellt enorme Anforderungen an die Selbstkontrolle, an die Fähigkeit, „jetzt
aber Schluss!” zu sagen. Häufig fühlen sich Betroffene auch von realen
sozialen Kontakten überfordert oder gestresst und ziehen die distanzierte
Kommunikation über das Netz vor. Dies kann zu einer Entwicklung führen, bei
der man sich bevorzugt im Netz aufhält - das Interesse an der Außenwelt aber
schwindet.
Richard L. Fellner
leitet das Counseling Center (Beratungszentrum) Pattaya in der Soi Kopai und
bietet nach Terminvereinbarung unter 0854 370 470 Beratungen in deutscher
und englischer Sprache an.