Botschafter Dr. Christoph Brümmer auf Abschiedsbesuch in Pattaya
Spricht bei gemeinsamer Veranstaltung des DSU-Treffs und des Rotary Clubs Phönix
Peter Nordhues
Nachdem der deutsche Botschafter Dr. Christoph Brümmer bei seinem
Abschiedsempfang am 27. Mai in Bangkok versprochen hatte, auch einen
Abschiedsbesuch in Pattaya zu machen, setzte er dieses Versprechen am Dienstag,
den 10. Juni, in die Tat um. Er und seine Frau Antje waren an diesem Tag die
Ehrengäste einer gemeinsamen Veranstaltung des Rotary Clubs Phönix Pattaya und
des DSU-Treffs (Deutschsprachiger Unternehmens-Treff) im Montien Hotel.
Der Präsident des Rotary Clubs Phönix Pattaya, Stephan Heynert, eröffnete den
Abend und begrüßte den Botschafter, die zahlreich erschienenen Gäste, unter
ihnen viele Mitglieder befreundeter Rotary Clubs, sowie als besonderen Gast den
künftigen Gouverneur des Rotary Distrikts 3340, Peter Malhotra. Dann übergab er
das Wort an Elfi Seitz, die Vorsitzende des DSU-Treffs. Sie hieß ebenfalls alle
willkommen und gab einen kurzen Überblick über den Lebenslauf des Botschafters.
Botschafter
Dr. Brümmer bei seiner Abschiedsrede.
Christoph Brümmer wurde im Kriegsjahr 1943 geboren. Nach Schulzeit und
Militärdienst studierte er Slawistik, osteuropäische Geschichte und
Amerikanistik und erwarb den Grad eines Doktors der Philosophie. Nach einer
Vorbereitungszeit trat er in den diplomatischen Dienst ein und wurde nach Osaka,
Kobe, Washington, Kairo, Tokio und Moskau entsandt. Bevor er am 26. August 2005
die Vertretung der Bundesrepublik in Bangkok übernahm, war er Botschafter in
Pakistan. Dr. Brümmer war 35 Jahre lang im diplomatischen Dienst.
Dann übernahm Dr. Brümmer das Wort und erzählte einige launige Begebenheiten aus
seinem Berufsleben. Er erinnerte sich zum Beispiel an seine Tätigkeit in Kobe,
damals feierte die konsularische Vertretung ihr hundertjähriges Jubiläum, und
Dr. Brümmer hatte den Auftrag, eine Festschrift zu verfassen. Beim Durchstöbern
des Archivs entdeckte er, dass zu dieser Zeit nur einmal im Jahr ein Postdampfer
anlegte, der eine „Depesche“ für den Generalkonsul brachte. Dieser hatte nur
vierzehn Tage Zeit, die Post zu beantworten, dann legte der Postdampfer wieder
ab. Was hat er in der restlichen Zeit gemacht? Nun, er hat ein Männerballett
gegründet!
Peter
Malhotra bei seiner Rede.
Dr. Brümmer schlug dann einen Bogen zu seinem Aufenthalt in Thailand. Er hatte
das Pech, dass seine Amtszeit in den letzten Militärputsch fiel. „Die
Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand gerieten in eine Flaute“,
umschrieb der Botschafter diesen Tatbestand, und er hatte dementsprechend
weniger zu tun. Da er ein Männerballett nicht gründen wollte, reformierte er
stattdessen das Konsularwesen der deutschen Botschaft. Dr. Brümmer ist es zu
verdanken, dass sich heute die Botschaft „kundenfreundlicher“ gibt als dies zu
Zeiten seiner Vorgänger der Fall war. Ein weiteres großes Projekt hat er auf den
Weg gebracht, den „Deutschen Hilfsverein Thailand e. V.“, der sich um in Not
geratene Deutsche kümmert. Dr. Brümmer hat ganz Thailand bereist und dabei Land
und Leute kennen gelernt. Eines seiner Leitsätze ist „Verstehen und verstanden
werden“. „Dies ist in Thailand mitunter nicht ganz einfach“, sagte er. „Die
kulturellen Unterschiede sind doch sehr groß. Fragen stellen und Antworten zu
erwarten, ist in weitesten Kreisen nicht üblich. Das ist bedauerlich, hat aber
mit dem kulturellen Hintergrund zu tun, und ist schwer zu ändern.“
(Von
links) Trutz Fiddikow und Stephan Heynert übergeben dem Botschafter Wimpel und
Urkunde.
Zum diplomatischen Dienst im Allgemeinen sagte er, die Zeiten des Wiener
Kongress sind längst vorbei. Die Botschaften heutzutage sind mehr
Dienstleistungsbetriebe, politische Vorgaben werden vom Außenministerium in
Berlin festgelegt, der diplomatische Spielraum ist gering.
Dr. Brümmer wird seinen Ruhestand in Berlin und seinem Landsitz in der Uckermark
verbringen. Er kann sich vorstellen, mit seiner Frau, die ihn in all den Jahren
so kräftig unterstützt hat, als Urlauber einmal nach Thailand zurückzukehren, da
beide sich in Thailand ausgesprochen wohl gefühlt haben.
Jörg
Wätzold (rechts) wird vom Botschafter „genadelt“.
Der neue deutsche Botschafter, Hans-Henning Schumacher, wird im Oktober seinen
Dienst antreten und sich beim „Fest der Deutschen“ im Oktober vorstellen.
Die Anwesenden bedankten sich beim Botschafter mit einem riesigen Applaus, der
nicht enden wollte.
Clubpräsident Stephan Heynart übergab dem Botschafter zum Abschied einen
Clubwimpel und eine Dankesurkunde. Dann übernahm der künftige Distriktgouverneur
Peter Malhotra das Wort, der, wieder einmal in perfektem Deutsch, einen Ausblick
auf das künftige Rotary-Geschehen gab und die Rotarier ermahnte, auch als solche
zu handeln und nicht ihre persönlichen Querelen und eigensüchtigen Bedürfnisse
über diese internationale Organisation zu stellen.. Das neue Mitglied des Clubs,
Jörg Wätzold, hatte die besondere Ehre, vom Botschafter persönlich die Clubnadel
angesteckt zu bekommen.

Das Botschafterehepaar wird nochmals zum Abschied
von Elfi Seitz interviewt.

Im Gedenken an Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Galyani Vadhana

Orchester, Musiker und Dirigent bedanken
sich beim applaudierenden Publikum.
Paul Strachan
Im Gedenken an die am 2. Januar verstorbene Königliche Hoheit Prinzessin Galyani
Vadhana findet derzeit eine Serie von Konzerten statt, bei welchen sich
Operngrößen und Ausnahmemusiker ein Stelldichein geben. Am 12. Juni war es
wieder soweit: Im Thailand Cultural Centre in Bangkok wurde dem Publikum eine
„Italienische Serenade“ vom Bangkok Symphony Orchestra unter Leitung von Antonio
Cipriana präsentiert.
(Von
links) Trompeter Nello Salza, Sopranistin Carmen Ferraioli, Dirigent Antonio
Cipriani und Erste Geige Siripong Tiptan.
In der ersten Hälfte des italienischen Abends wurden einige Highlights aus der
Opernszene aufgeführt. Begleitet wurde das Orchester dabei von Carmen Ferraioli,
einer führenden Sopranistin an der Oper in Rom, die die Ouvertüre aus Verdis
„Nabucco“, von Puccini „O mio babbino caro“ aus „Gianni Schicchi“ & „Sola,
perduta, abbandonato“ aus „Manon Lescaut“, gefolgt von „Voi lo sapete oh mamma“
aus Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ sang. Das melancholische Intermezzo
der Cavalleria brachte Erinnerungen an Filme wie „Wie ein Wilder Stier“ und „Der
Pate III“ zurück.
Weiter ging es mit „Io son l’umile ancella“ aus „Adriana Lecouvreur“ von
Francesco Cilea und dem düsteren „Suicidio“ aus Amilcare Ponchiellis „La
Gioconda“, bevor mit „Vissi d’arte“ aus „Tosca“ wieder Maestro Giacomo Puccini
an der Reihe war. Ferraioli war in ihren unterschiedlichen Rollen mal herzlich,
mal leidenschaftlich und bestach jederzeit durch ihre Präsenz.
Während der Pause blätterten die neugierigen Besucher ungeduldig im Programm, um
zu erahnen, was sie noch alles erwarten dürfen. Kenner wussten, dass dies eine
Auswahl berühmter Filmmusik sein sollte, die Supertalent Nello Salza auf seiner
Trompete wiedergab. Die ersten Akkorde aus Roberto Benignis Oscar prämiiertem
Streifen „Das Leben ist schön“ setzten ein, dann betrat mit perfektem Timing
Salza die Bühne, um das Cultural Centre mit unverwechselbaren Tönen aus seiner
Trompete zu füllen. Salza spielte die Titelmelodien einige der berühmtesten
Italo-Filme aller Zeiten.
Von den eleganten Anfangsklängen aus „Das Leben ist schön“ bis hin zum Bossa
Nova, leuchteten Salzas Augen vor Freude, und diese pure Freude übertrug sich
auf die Zuhörer.
Im Anschluss gab es einen musikalischen Leckerbissen: die Melodie aus Sergio
Leones Epos „Es war einmal in Amerika“, geschrieben von keinem Geringeren als
Ennio Morricone - der Koryphäe der italienischen Filmmusik. Mit einer
ergreifenden Partitur aus „Der Postmann“, der 1996 mit dem Oscar für die beste
Filmmusik ausgezeichnet wurde, war dann ein weiterer Kassenschlager an der
Reihe.
Wieder zurück zu Ennio Morricone, der zusammen mit Salza auch für „The Mission“
und viele weitere Kinostreifen die Musik geliefert hatte. Der „Legende vom
Ozeanpianisten“ folgte die Melodie des, meiner Meinung nach, besten Streifens
der Filmgeschichte - Giuseppe Tornatores „Cinema Paradiso“.
Auch das finale Stück war Salza vorbehalten - ein Medley aus Klassikern eines
Mannes, in welchem manche den „Erfinder“ des italienischen Kinos sehen: Federico
Fellini. Ohne Zugabe ließ die begeisterte Zuhörerschaft die Stars jedoch nicht
ziehen. Auch Ferraioli trat noch einmal auf die Bühne, um eine Energie geladene
Darbietung von „O sole mio“ abzuliefern, für die Salza die passende Begleitung
auf dem Horn lieferte.
Es war ein gelungener Abend, für welchen mit diesem stilvollen Programm ein
angemessener Rahmen für den Anlass, Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Galyani
Vadhana zu gedenken, geschaffen wurde.
Golfparadies
mit besonderen Attraktionen
Neuer Golfkurs von Mitglied des Königshauses offiziell eröffnet

ACM Rangsan Ditbanchong (rechts) war der
Repräsentant Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Siriwannawari Nariratana bei
der Eröffnung des Golfplatzes.
Ariyawat Nuamsawat
Ein neues Golfparadies wurde eröffnet. Der „Siam Country Club Pattaya
Plantation“ Kurs bietet 27 Löcher und ist in ganz Asien der einzige Kurs mit
einem Triple Green. 600 Millionen Baht wurden in das Projekt gesteckt, um
Golfern ein unvergleichliches Erlebnis zu bieten.
Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Siriwannawari Nariratana hatte ACM Rangsan
Ditbanchong beauftragt, als Repräsentantin des Königshauses an der offiziellen
Eröffnungszeremonie am 11. Juni teilzunehmen.
Der neue Golfplatz erstreckt sich über eine Fläche von etwa 670 Rai. Er erfüllt
sämtliche Normen des internationalen Golfsports und ist zweifellos das Beste,
was der Golfsport in Chonburi derzeit zu bieten hat. Entworfen wurde er von
Samit Obayawat von Bangkok Architecture Office Ltd. Felder mit Rohrzucker,
Maniok und Ananas sind zu finden, was die Harmonie mit der Natur unterstreicht.
Vom Clubhaus aus hat man einen hervorragenden Blick auf die Hauptattraktion.
Beim Triple Green überschneiden sich gleich drei Greens.
Erst im vergangenem Jahr hatte der Siam Country Club seinen „Old Course“ mit
einem Budget von 225 Millionen Baht auf internationales Niveau angehoben,
verkündete Dr. Pornthep Pornprapa von der Siam Kolakan Group. Bei der Gestaltung
des nun eröffneten Kurses wurde auf die Hilfe der angesehenen Firma
Schmidt-Curley Inc. zurückgegriffen. Der über 6,8 km lange Kurs wurde als Par 72
eingestuft und befindet sich etwa vier km vom „Old Course“ entfernt. Durch die
exklusive Lage zwischen Hügeln und Tälern bietet sich den Sportlern eine teils
spektakuläre Szenerie.
Um Reservierungen zu tätigen oder weitere Informationen zu erfragen, wählen Sie
die 038 909 600 oder schicken Sie eine E-Mail an plantation
@siamcountryclub.com.

Der „Siam Country Club Pattaya Plantation“ Kurs ist
in ganz Asien der einzige Kurs mit einem Triple Green.
Straßenkinder bauen sich selbst eine Unterkunft
Elfi Seitz
Khun Noja, vormals Erzieher im Drop-In-Straßenkinder Zentrum in der
Central-Road, hatte die Idee, etwas ganz Neues zu machen. Kurz entschlossen
machte er sich auf, um seine Ideen in die Tat umzusetzen, sich nach einem
Platz umzusehen und dann ein Haus darauf zu bauen, wo er Kinder aufnehmen
kann.
Haus
Nummer 1 wird endlich fertig gebaut.
Allerdings hatte er die ganze Sache ohne die Einstimmung der Kinder gemacht,
denn einige folgten ihm sofort nach. Auf seine Einwände, dass er doch noch
keinen geeigneten Platz für sie habe, antworteten sie, dass sie dann
gezwungen seien, wieder an Orten wie z. B. Sunee-Plaza zu gehen und sich
dort ihren Lebensunterhalt als Prostituierte zu verdienen.
Natürlich konnte dies Noja nicht zulassen. Deshalb besorgte er sich erst
einmal zwei Zelte, in denen die Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren
notdürftig untergebracht waren. Der Platz allerdings war mit Schlamm und
Dreck überzogen, weil dort vorher eine Rinderherde untergebracht war. Und
der verfrüht einsetzende Regen machte alles nur noch schlimmer. In seiner
Not wandte sich Noja an seine langjährigen Freunde Birgit und Egbert Scherer
und bat sie um Hilfe. Erst einmal machten es die beiden wie Noja selbst und
leerten ihr Erspartes, das sie in Thailand hatten, auf den Tisch und danach
schrieb Egbert an die 200 E-Mails und bat um Hilfe. Einer dieser Briefe
landete bei mir und ich versprach ihm sofort, mich ein wenig nützlich zu
machen. Dazu suchte ich die Hilfe beim Rotary Club Phönix Pattaya.
Als erstes wurden 16.000 Baht genehmigt, um auf das Schnellste eine
Notunterkunft zu bauen, dann wurden nochmals 10.000 Baht „nachgelegt“.
Allerdings stand nach viereinhalb Wochen die Notunterkunft immer noch nicht
richtig, und deshalb bauten Noja, ein weiterer Lehrer und die Kinder sich
selbst die erste richtige Blockhütte. Heidi Glemeau vom Rotary Club Pattaya
Marina hatte für dieses Projekt dem Phönix Club 25.000 Baht gespendet, der
das Geld an Noja weiter gab. Egbert und Birgit legten nochmals 8.000 Baht
darauf und schon war dieses erste Haus innerhalb von sechs Tagen fertig.
Michael Wünsche, ein Mitglied des Phönix Clubs, ermöglichte mit einer
weiteren Spende von 5.000 Baht den Kauf von drei großen Wassertanks, damit
die Kinder sich duschen können. Eine Toilette hatten die Kinder schon vorher
mit Geldern von Egbert gebaut.
Gleich
wird auf der neuen Gitarre ein Lied ausprobiert.
Das dritte Haus wurde durch Spenden von Egberts Familie und Freunden
ermöglicht, und auch dieses stand nach nur fünf Tagen Bauzeit da in voller
Pracht. Viele Grünpflanzen vor den beiden Gebäuden verschönern nun den Blick
nach draußen, auf den mittlerweile eingeebneten und trockengelegten Platz.
Auch Haus Nummer eins wurde dann endlich von Khun Noja und den Kindern mit
meiner finanzieller Hilfe fertig gebaut. Mittlerweile sind 10 Kinder in dem
neuen Heim und Khun Noja rechnet damit, dass in Kürze an die 40 bis 50
Kinder in dem neuen Heim wohnen werden.
Sein Plan ist, diesen Kindern und Jugendlichen, die in keine normale Schule
gehen und manche von ihnen noch nicht mal lesen und schreiben können, nicht
nur schulische Ausbildung, sondern auch eine richtige Lehrausbildung
zukommen zu lassen, damit sie sich selbst in der Zukunft ihr tägliches Brot
verdienen können.
Weitere Spenden kamen von Herrn Verpoorten, Margaretha Grüter, der
katholischen deutschsprachigen Kirchengemeinde Pattayas und auch von mir
selbst.
Wer gerne etwas Gutes tun möchte, kann mich jederzeit anrufen (Tel. 081 863
9014), und ich persönlich bringe Sie dann in dieses Heim, das relativ schwer
zu finden ist. Sie können aber auch direkt Khun Noja unter Tel. 081 912 2554
erreichen.

Haus Nummer 2 steht nach sechs Tagen fix und
fertig da.

Die Kinder scheuen schwere Arbeit nicht, um ein
Heim zu schaffen.

So mussten die Kinder vorher hausen.
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