Projektleiter Seri Yuaree von der
Städtebau-Beratungsfirma Associated Development Consultant Co., Ltd.
(ASDECON) legte der Stadtverwaltung ihre Pläne zum Ausbau der Walking
Street vor, auf der sich die berühmten 101 Geschäfte befinden. Bereits am
30. August waren erste Vorschläge dazu gemacht worden, und zwischenzeitlich
wurden weiterführende Studien durchgeführt.
Chanyuth
Hengtrakul, Berater des Ministers für Tourismus und Sport, äußert sich zu
den Plänen der Städtebau-Beratungsfirma.
Bei der zuletzt abgehaltenen Konferenz am 18. und 19.
Oktober präsentierte die ASDECON ihre neuen Pläne einem Komitee unter
Leitung von Pisit Sukriypong, Professor für Umweltwissenschaften an der
Mahidol Universität. Vertreter der 101 Geschäfte nahmen ebenfalls an der
Konferenz teil, da ihre Interessen durch das Projekt stark betroffen sein
könnten. Darüberhinaus nahmen Gemeindeleiter, Regierungsvertreter,
Wissenschaftler und Vertreter der Privatwirtschaft an der Konferenz teil.

Die
Pläne finden bei vielen Geschäftsleuten keinen Beifall.
Bürgermeister Niran Wattanasartsathorn erklärte den
Konferenzteilnehmern: „Dieses Projekt betrifft die 101 Geschäfte in der
Walking Street, welche seit vielen Jahren ein schwerwiegender Teil von
Pattayas Tourismusindustrie sind. Dieses Projekt beabsichtigt nun, noch mehr
Touristen in die Gegend zu bringen. Die ASDECON wurde deshalb beauftragt,
Machbarkeits- und Umweltverträglichkeitsstudien durchzuführen und anhand
ihrer Untersuchungsergebnisse einen Entwicklungsplan für diese Zone
aufzustellen. Einige von Ihnen werden dieses Projekt nutzbringend finden.
Allerdings ist es noch nicht realisierbar, da viele Formalitäten beachtet
werden müssen. Wir beabsichtigen, in einem ersten Schritt die Ansichten der
Öffentlichkeit und der Anwohner zu berücksichtigen. Heute wird den 101
Geschäftsinhabern die Gelegenheit gegeben, ihre Ansichten dazu zu
äußern."

Die neue
Fußgängerzone auf der Zeichnung eines Künstlers.
Die ASDECON präsentierte daraufhin ihre Vorschläge und
Pläne auf der Basis ihrer ersten Untersuchungen. Das Projekt sieht vor,
Teile von Gebäuden zu entfernen, die ohne Genehmigung auf öffentlichem
Grund errichtet wurden. Nach den Plänen sollen die Gebäude auf einem 40
Meter breiten Streifen zwischen der Walking Street und dem Strand erhalten
bleiben dürfen, der Rest muss jedoch entfernt werden, um Platz für eine 1
Kilometer lange Straße mit Bürgersteigen und Parkplätzen zu machen. Diese
soll auf Pfählen über dem Wasser errichtet werden, so dass die Gezeiten
nicht behindert werden.
Die Einzelheiten beinhalten:
1. Die Bürgersteige vor den Schaufenstern der Geschäfte
in der Walking Street sollen auf zehn Meter verbreitert und die Geschäfte
selbst ansprechend renoviert werden.
2. Eine 14 Meter breite, vierspurige
Gegenverkehrs-Straße soll gebaut werden. Diese Straße soll als
Verlängerung der Beach Road bis zur Bali Hai Pier und weiter zur 3. Road
führen, um die Verkehrsbelastung zu mildern. Die Walking Street wird dann
permanent für den motorisierten Verkehr gesperrt und wird verschönert, um
weitere Aktivitäten zu ermöglichen.
3. Gärten und Parks sollen bis zum Wasser angelegt
werden, in denen Aktivitäten veranstaltet werden und gleichzeitig den
Besuchern zur Rast dienen sollen.
4. Direkt neben den Gärten und Parks sollen auch
Kinderspielplätze und weitere Einrichtungen errichtet werden.
5. Ein großer Parkplatz für Fahrzeuge und Busse mit
einfach erreichbaren Ein- und Ausgängen ist geplant.
Die Arbeitsgruppe beabsichtigt, ausführliche Studien
durchzuführen, darunter eine Umweltverträglichkeitsstudie, eine Studie
über den möglichen Nutzen des Gesamtprojekts und Studien zu den Aspekten
der Ökonomie, der Auswirkungen auf die Anwohner und der Kosten. Die
Ergebnisse der Studien werden zu einem umfassenden Bericht zusammengefasst.
Nach Ansicht von ASDECON werden durch dieses Projekt Verkehrsprobleme
gelöst, die Gegend verschönert und neue Geschäftsgelegenheiten
geschaffen. Darunter fallen auch Händler, die ihre Geschäfte auf
öffentlichem Grund errichten, die dann aber Mieten an den Staat zahlen
müssen. Sobald der Bericht ausgearbeitet ist, werden weitere Informationen
von den Geschäftsleuten gesammelt und dem Forschungskomitee zur weiteren
Begutachtung übergeben. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Prozess
einige Zeit in Anspruch nimmt, bevor das ganze Projekt dem Parlament zur
Entscheidung vorgelegt werden kann.
Die Teilnehmer der Konferenz haben verschiedene Meinungen
zu dem Projekt.
Tawit Chaisawangwong, der Vorsitzender des Stadtrats,
sagte: „Die Stadt hatte bereits eine Reihe von Konferenzen mit den 101
Geschäftsbetreiber in dieser Zone. Die Mehrheit hat sich noch nicht
festgelegt, aber legal kann etwas unternommen werden, da das Projekt mehr
oder weniger von der Regierung und von Schlüsselfiguren genehmigt wurde.
Die Stadt selbst sieht den Nutzen, den dieses Projekt bringen würde, aber
was auch immer geschieht, es ist unumgänglich, dass die Öffentlichkeit
alle nötigen Informationen und Erläuterungen bekommt und dass den
Geschäftsleuten keine unzumutbaren Probleme bereitet werden."
Sukum Wiputtharnont, der Repräsentant der 101
Geschäfte, sagte: „Wir haben bereits Vertreter gewählt, die dieses
Projekt aufhalten sollen. Es ist unfair uns gegenüber und wird eine Reihe
ernsthafter Probleme schaffen. Diese 101 Geschäfte gibt es schon seit
langer Zeit und sie sind zu einem wichtigen Teil von Pattayas
Tourismusindustrie geworden. Stadtabgeordnete haben die Walking Street
besucht, und die Geschäftsleute ebenso wie jedermann weiß, dass es nicht
zweckmäßig wäre, Teile von den Gebäuden abzureißen, weil sie ein
ökonomisches Zentrum in der Stadt darstellen. Es wäre zweckmäßig, die
bestehenden Geschäfte zu erhalten und keine Änderungen vorzunehmen. Wir
haben Umfragen unter den Anwohnern und Besuchern durchgeführt, und die
Mehrheit war der Meinung, dass keine Änderungen notwendig seien und die
Walking Street erhalten werden soll, wie sie ist. Die Ergebnisse dieser
Umfragen wurden dem Minister für Tourismus und Sport übergeben.
Gleichzeitig wurde der Vorschlag eingereicht, dass, falls Änderungen
gemacht werden, dies zur Verschönerung der Gegend geschehen solle. Wir, die
101 Geschäftsinhaber, sind auf der Hut und werden jegliche Versuche, Teile
von unseren Gebäuden abzureißen, bekämpfen."
Beim Meinungsaustausch wurde argumentiert, dass die
Interessen der Geschäftsinhaber durch die neuen Pläne stark geschädigt
werden würden. Die Betreiber der Geschäfte würden sich glücklich
schätzen, Informationen und Einzelheiten aus den Studien zu
veröffentlichen, um ihren Fall zu verifizieren.
Für nächsten Monat ist eine weitere Konferenz angesetzt, um das Projekt
betreffende weiterführende Studienergebnisse abzuwägen.