Tina Novaree
Die Feiertage bringen es mit sich. Nicht nur die
Geschenke, sondern auch eine weniger angenehme Begleiterscheinungen, den
Durchfall. Es rumort im Bauch, krampfartige Schmerzen lassen einen bei der
kleinsten Regung zur Toilette laufen und die ganzen Feiertage werden einem
vermiest.
Die Auslöser von Durchfall sind in den meisten Fällen
Bakterien, Viren und Parasiten. Sie werden durch die Nahrung aufgenommen,
reizen die Darmschleimhaut und der Körper reagiert mit einer
Abwehrreaktion, dem Durchfall. Mit viel Flüssigkeit versucht er, die
Bakterien aus dem Darm zu schwemmen. Bei gesunden Menschen klingen die
Beschwerden meist schnell und folgenlos ab, aber Kinder und ältere
Menschen können dadurch viel leiden.
Zuerst einmal sollte man über die Vorbeugung sprechen.
Leicht verderbliche Nahrungsmittel unbedingt im Kühlschrank unter 10 Grad
lagern. Beim Auftauen darauf achten, dass das Tauwasser nicht mit anderen
Esswaren in Berührung kommt. Bei den ersten Anzeichen von Durchfall zwei
Äpfel schälen, reiben und essen. Das soll stündlich wiederholt werden.
Äpfel, die nicht voll ausgereift sind, enthalten Pektine, die
darmreizende Keime und Giftstoffe rascher aus dem Verdauungstrakt
befördern.
Wenn der Durchfall bei Erwachsenen länger als 48 und
bei Kinder 24 Stunden anhält, dann sollte man unbedingt den Arzt
aufsuchen. Ebenso, wenn beim Stuhl Blut oder Schleim beigemischt ist,
schwere Magen-Darmkrämpfe dazu kommen und man fiebert. Dann müssen die
Bakterien mit Medikamenten bekämpft werden. Vor allen Dingen sollte man
unbedingt, zum Ausgleich der, durch den Durchfall verminderten,
Mineralstoffe, alle zwei Stunden eine Banane essen und viel klares, reines
Wasser (ohne Mineralien) trinken.
Ansonsten kann man es gut mit einigen Naturheilmitteln
versuchen. Heilerde hemmt Entzündungen und beruhigt die
gereizte Darmschleimhaut. Drei- bis fünfmal einen Teelöffel Heilerde zur
inneren Anwendung mit einer Tasse Kamillentee schluckweise trinken. Ringelblumen-Umschläge
empfahl bereits die heilige Hildegard von Bingen, eine der bekanntesten
Heilerinnen und Kräuterwissenschaftlerinnen. Zwei Hände voll
getrockneter Ringelblumen-Blüten in ¾ l Wasser geben, erhitzen und 10
Minuten köcheln lassen, dann abseihen. Ein Tuch darin tränken,
auswringen und auf den Bauch legen. Eine Decke darüber breiten zum
Warmhalten. 15 Minuten einwirken lassen. Dasselbe stündlich wiederholen. Kräutertees
helfen natürlich auch ungemein. Die Blutwurz enthält einen
Wirkstoff, Tormetillrot, der das Vermehren schädlicher Bakterien im Darm
hemmt. Zwei Teelöffel kleingeschnittene Wurzeln der Blutwurz in ¼ l
Wasser geben, zum sieden bringen und bei kleiner Hitze 10 Minuten köcheln
lassen. Vom Herd nehmen, zugedeckt 30 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Drei- bis fünf Tassen täglich trinken. Der Darm wird dadurch reguliert
und die Schmerzen gelindert. Genauso wirken auch die Bitterstoffe im Wermutkraut.
Einen Teelöffel davon in ¼ l siedendes Wasser geben, fünf
Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Bis zum Abklingen der
Beschwerden alle zwei Stunden eine Tasse trinken. Heidelbeertee beruhigt
die gereizte Darmschleimhaut ebenfalls. Drei Teelöffel getrocknete
Heidelbeeren mit einem Viertelliter kaltem Wasser übergießen, langsam
zum Sieden bringen, 10 Minuten köcheln lassen und abseihen. Dreimal am
Tag diese Menge trinken. Treten neben dem Durchfall auch Magenkrämpfe
auf, dann hilft ein Tee aus Gänsefingerkraut. Einen
gehäuften Teelöffel getrocknetes Kraut mit einem Viertelliter heißem
Wasser überbrühen, fünf Minuten ziehen lassen, abseihen. Über den
ganzen Tag verteilt drei Tassen davon trinken.